Einkaufsoffensive 2003: Wie Sie alle Hebel für einen Erfolgs-Quantensprung in Bewegung setzen

So steigert auch Ihr Einkauf trotz turbulenter Zeiten massiv den Gewinn Ihrer Firma. Machen Sie das bevorstehende Jahr 2003 zum Auslöser für die größten Einkaufserfolge in der Geschichte Ihrer Firma. Arbeiten Sie dazu mit dem praxisbewährten Erfolgssystem AGA.
1. Ausgangspunkt: Hier geht es um die Frage, wo Sie genau heute im Einkauf stehen. Ob Sie diese Frage praktisch sofort oder erst nach längeren Vorarbeiten beantworten können, hängt davon ab, wie hoch entwickelt Ihr Einkauf bereits ist. Untersuchen Sie Ihre Einkaufsprozesse und -strukturen sowie die genaue Zusammensetzung Ihres Jahres-Einkaufsvolumens.

Praxis-Tipp: Die ABC-Analyse liefert wertvolle Orientierungshilfen. Listen Sie detailliert auf, was Ihre Firma von wem einkauft, und wie viel Geld sie dafür jährlich bezahlt.

2. Gewinnbeitrag: Hier geht es um konkrete Euro-Beträge als Meilensteine für das Jahr 2003. Beispiel: das Jahres-Einkaufsvolumen um 270.000 Euro (–1%) senken. Neben den reinen Kostensenkungszielenmüssen Sie auch die Reklamations- und Verzugsquoten festlegen. Beide Kennziffern sollten unter der 3%-Marke liegen.

3. Aktionen: Hier entscheidet sich der Erfolg Ihrer Einkaufsoffensive. Es geht dabei darum, mit welchen Maßnahmen Sie die zuvor festgelegten Ziele erreichen wollen. Schon beim ersten Punkt, der Analyse der Ausgangsbasis, spielt der dritte Punkt eine Rolle. Welche Aktionen wurden in der Vergangenheit mit welchem Erfolg durchgeführt? Es gilt hier ganz besonders das Motto: Nicht reden – machen! Steigern Sie Ihre Einkaufsergebnisse durch:

  1. Produktoptimierung: Hier ist in erster Linie die funktionierende Zusammenarbeit zwischen Einkauf und Technik gemeint.Durch die technische Spezifikation werden häufig bis zu 80 % der Materialkosten eines Produkts zementiert. Die Ansatzpunkte für mehr Erfolg sind zahlreich: Wertanalyseprojekte, Standardisierung, Materialgruppenmanagement, Ausschalten des Backdoorsellings der Lieferanten – um nur einige Beispiele zu nennen!Ihre konkrete Maßnahme:Zusammen mit der Technik ein gemeinsames Projekt für das Jahr 2003 vereinbaren.
     
  2. "Durchsichtige" Lieferanten:
    Finden Sie heraus, welche Preis- und Kostenstrukturen Ihre Lieferanten haben. Zusätzlich müssen Sie die Produktionsstätten Ihrer wichtigsten Lieferanten genau kennen. Durch die Kenntnis der Kostenstrukturen können nicht nur Preiserhöhungswünsche der Lieferanten erfolgreich abgewehrt, sondern auch kaufsmännisch Preissenkungen erreicht werden. Auch die Lieferantenbewertung hat mit diesem Punkt zu tun. Die Bereitschaft zur Kostenanalyse kann sogar ein eigener Bewertungspunkt sein. Beachten Sie: Die Leistungskraft Ihrer Lieferanten beeinflusst direkt die Leistungskraft Ihrer Firma.
     
    Ihre konkrete Maßnahme:
    Beschreiben Sie konkret den Entwicklungsstand Ihres gesamten Einkaufs in Bezug auf die Preis- und Kostenanalyse.
     
  3. Weltweiter Einkauf:
    Importgeschäfte sind mehr als eine Modeerscheinung. Häufig wird bei diesem Thema jedoch stark emotional statt faktenbezogen argumentiert. Tatsache ist: Durch das enorme internationale Preisgefälle gibt es für den Einkauf eine fast unerschöpfliche Quelle von Kostensenkungsmöglichkeiten. Begraben Sie diesen Erfolgsbaustein nicht durch eine Killerphrase, sondern klären Sie die folgenden drei Fragen:

    – Welche unserer Produkte und Dienstleistungen können international eingekauft werden?
    – Wie muss die technische Spezifikation aussehen, die einen Vergleich alter Lieferanten mit neuen Lieferanten möglich macht?
    – Wie hoch ist das Kostensenkungspotenzial in Euro-Beträgen?
     
    Ihre konkrete Maßnahme:
    Beantwortung der ersten der drei oben stehenden Fragen.
     

  4. Einkaufsdaten:
    Ohne ein funktionierendes Einkaufs-Controlling geht es heutzutage nicht mehr. Jede Einkaufsabteilung benötigt die wichtigsten Einkaufsinformationen per Knopfdruck. Leider quälen sich auch heute noch zahlreiche Einkaufsabteilungen mit reinen EDV-Bestellsystemen. Hier sind die zehn unverzichtbaren Datenblöcke eines jeden Einkaufs:

    – Wie entwickeln sich die Einstandspreise im Vergleich zum Vorjahr?
    – Wie beeinflusst das Ergebnis des Einkaufs den Gesamterfolg der Firma?
    – In welchen Einkaufsfeldern entwickeln sich die Wareneinsätze nicht wie geplant?
    – Wie hoch ist die Zahl der aktiven Lieferanten?
    – Wie ist die Zahl der Lieferanten strukturiert?
    – Wie hoch ist das Einkaufsvolumen je Lieferant und Einkaufsfeld?
    – Welche Lieferanten kamen neu hinzu und von welchen wurde getrennt?
    – Wie ist das Verhältnis von Haupt- zu Nebenlieferanten?
    – Wie entwickeln sich einzelne Kostenbestandteile bestimmter Artikel?
    – Wie entwickeln sich Reklamations- und Verzugsquoten sowie die Teilevielfalt?
     

  5. Einkaufs-Werkzeuge: Schon aus der Gewohnheit heraus greifen Einkäufer immer wieder zu den gleichen Instrumenten.Auch hier kann fast immer ein neuer Weg eingeschlagen werden.
     
  6. Einkaufs-Prozesse: Der Aufbau und der Ablauf der Organisation im Einkauf sind ein Dauerthema. Am wichtigsten ist die klare Trennung zwischen Gewinn bringendem und abwickelndem Einkauf. Ohne diese Trennung blockiert sich der Einkauf selbst und verharrt auf einem niedrigen Leistungsniveau. Das Verändern der Einkaufsorganisation betrifft meistens die gesamte Firmenorganisation und sorgt nicht selten für Turbulenzen.
     
    Ihre konkrete Maßnahme:
    Erstellen Sie einen Forderungskatalog für die Geschäftsleitung mit mindestens drei wesentlichen organisatorischen Veränderungen.
     
  7. Einkäufer-Trainings: Der Kostendruck der Märkte erzeugt einen enormen Innovationsdruck – auch für sämtliche Mitglieder des Einkaufs. Die genannten Aktionsfelder 1–6 können Sie nur mit hoch qualifizierten Einkäufern erschließen. Entscheidend ist immer auch die Qualität, mit der Einkäufer ihre Arbeit erledigen.

    Ihre konkrete Maßnahme: Finden Sie heraus, welche methodischen und sozialen Kompetenzen Ihrer Einkaufsmitarbeiter verbessert werden müssen, um die sieben Aktionsfelder in die Praxis umsetzen zu können.