Was ist die Balanced Scorecard und wieso sollten Sie dieses Konzept nutzen

Viele strategische oder soziale Sachverhalte lassen sich monetär nur beschränkt im Rahmen der Unternehmensrechnung erfassen und messen. Daher ist eine Ergänzung um ein Performance Measurement System in Form einer Balanced Scorecard (BSC) sinnvoll. Die Ziele eines Unternehmens werden so in operative Messgrößen umgesetzt. Erfahren Sie hier, was die Balanced Scorecard ist und wieso Sie sie nutzen sollten.

Das Konzept der "Balanced Scorecard" entstand u. a. in einer Zusammenarbeit der Unternehmensberatungen Gemini Consulting und KPMG.

Nutzen der Balanced Scorecard

Sie dient in erster Linie zur Ableitung mittelfristiger Ziele und Maßnahmen. Möglich wird dies, indem sie die Strategie eines Unternehmens in entsprechende Kennzahlen überführt. Das Konzept ist ein beliebtes Management-Tool zur Strategie-Implementierung und findet Anwendung in den unterschiedlichsten Unternehmen als auch Non-Profit-Organisationen.

Mit der Balanced Scorecard lassen sich Strategien konkretisieren und definieren. So soll deren Umsetzungswahrscheinlichkeit erhöht werden. Eine Beurteilung des vorhandenen Wertschöpfungspotenzials lässt sich ebenfalls vornehmen. Die Transparenz, die durch die BSC vermittelt wird, soll darüber hinaus auch zur Motivation der Mitarbeiter hinsichtlich der geplanten Zielerreichung genutzt werden.

Perspektiven der Balanced Scorecard

Die strategischen Ziele und ihre zugehörigen Messgrößen werden einer von vier Perspektiven zugeordnet: der finanziellen Perspektive, der Kundenperspektive, der Perspektive der internen Prozesse sowie einer Lern- und Entwicklungsperspektive. Diese bemessen den strategischen und finanziellen Erfolg einer Unternehmung.

Unternehmensspezifische Anpassungen sind dabei genauso denkbar wie branchenspezifische. Bei diesem Vorgehen sind die verschiedenen Perspektiven nicht unabhängig voneinander zu betrachten, sondern als Bausteine, da sie gemeinschaftlich für die Zielerreichung der einzelnen Perspektiven verantwortlich sind.

Aufbau der Balanced Scorecard

An erster Stelle bei der Erstellung der BSC steht die strategische Zielkonkretisierung. "Das Image verbessern" könnte z. B. ein strategisches Ziel sein, das der Kundenperspektive zuzuordnen ist. Durch die BSC werden systematisch finanzielle wie nichtfinanzielle Werttreiber ermittelt.

Die Festlegung der unternehmensspezifischen Kennzahlen und ihrer Zielwerte bilden die nächsten Schritte. Neben harten Kenngrößen, wie dem Marktanteil oder der Eigenkapitalquote, sollen auch "weiche" Messgrößen zum Einsatz kommen, die beispielsweise aus Kunden- und Mitarbeiterbefragungen gewonnen wurden, da beide Arten von Messgrößen den Unternehmenserfolg beeinflussen.

Ihre Operationalisierung erweist sich jedoch in der Praxis z. T. als schwierig. Im letzten Schritt werden aus den gewonnenen Erkenntnissen operative Maßnahmen definiert. Den Abschluss findet die Maßnahmenplanung in der Festlegung eines Budgets. Die BSC ist aufgrund ihrer Anwendungsflexibilität ein gefragtes Management-Instrument.