Erlangen Sie einen Wettbewerbsvorteil: Verzichten Sie auf Weichmacher

Weichmacher machen Kunststoffe elastisch und finden vor allem bei der Herstellung des Weich-PVC (Polyvinylchlorid) Verwendung. In einer aktuellen Studie hat das Umweltbundesamt (UBA) auf die Belastung durch Weichmacher (Phthalate) hingewiesen und der Industrie empfohlen, zukünftig Weichmacher durch weniger umweltbelastende Materialien zu ersetzen. Angesichts der ehrgeizigen Chemie-Politik der EU kann daraus schnell ein Verbot werden. Überprüfen Sie daher, wenn Sie Weichmacher einsetzen, ob eine Substitution durch andere Materialien sinnvoll ist.

Verzichten Sie bewusst auf Weichmacher
Das Problem: Phthalate sind in Weich-PVC nicht fest gebunden. Sie lösen sich beim Kontakt mit Flüssigkeiten sowie Fetten oder dünsten aus. Phthalate können daher überall in der Umwelt vorhanden sein. Der Mensch kommt ständig mit ihnen in Berührung. Einige Phthalate haben fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften, andere stehen im Verdacht, sich in der Umwelt anzureichern.

Gehen Sie beim Ersatz schrittweise vor

  1. Recherchieren Sie zunächst, ob in Ihrer Branche vergleichbare Produkte ohne Weichmacher angeboten werden.
  2. Checken Sie in den Geschäftsberichten bzw. Umweltberichten dieser Firmen den Absatz dieser Produkte ohne Weichmacher.
  3. Überprüfen Sie, welche Phthalate in Ihren Produkten eingesetzt werden.
  4. Prüfen Sie den Einsatz nicht-phtalathaltiger Weichmacher.

Wenn der Wechsel ohne größere Produktionsumstellungen möglich ist, steht der Umsetzung nichts mehr im Wege. Argumentieren Sie bei der Geschäftsleitung mit der "freiwilligen" Umweltleistung als PR-Möglichkeit. Vielleicht lässt sich auch die Produktpalette erweitern.

Kosten sparen durch den Verzicht auf Weichmacher
Es gibt zu fast allen Produkten, die Phthalate als Weichmacher enthalten, Alternativen. Welche Alternativen jeweils geeignet sind, hängt vom Anwendungsbereich der Produkte ab. Kunststoffe wie beispielsweise Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) kommen ganz ohne Weichmacher aus.

Ein weiterer Vorteil ist, dass keine schwermetallhaltigen Stabilisatoren notwendig sind. Die Chlorfracht im Abfall wird geringer. Das erspart Abwasserkosten. Prüfen Sie den Verzicht auf Weichmacher bei größeren Produktionsumstellungen, Modernisierungen bzw. Erweiterungen der Produktion.