Pflegedienst: 7 Schritte für die gelungene Fallbesprechung

Wenn Sie in Ihrem Pflege-Team regelmäßig Fallbesprechungen durchführen, wissen Sie vielleicht, dass Information und Transparenz die Grundvoraussetzungen dafür sind, dass dieses Angebot akzeptiert wird. Neben der rechtzeitigen Bekanntgabe des Termins wird Ihnen und Ihren Mitarbeitern die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung helfen, die Fallbesprechungen erfolgreich durchzuführen.

1. Schilderung des Problems: Der Mitarbeiter, dessen Thema bearbeitet wird, schildert das Problem aus seiner Sicht. Wichtig: Kein anderer kommentiert das. Nur der Fragesteller redet.

2. Fragen stellen: Jeder aus der Gruppe darf nun Verständnisfragen stellen. Als Gesprächsleiter begrenzen Sie darüber hinausgehende Bemerkungen.

3. Zielformulierung: Der Fragesteller beschreibt möglichst genau, wie die Situation nach der Lösung des Problems sein soll. Diese Formulierung hilft, das Ziel möglichst konkret zu benennen.

4. Lösungsideen / Kommentare: Reihum gibt jeder einen Kommentar von maximal 3 Sätzen ab. Das können Lösungsvorschläge oder auch Gedanken zur Schilderung des Problems oder der Zielformulierung sein. Diese Sätze dürfen von niemandem kommentiert werden, auch nicht vom Fragesteller. Dieser darf während der Gesprächsrunde nichts sagen.

Als Gesprächsleiter werden Sie feststellen, dass es immer wieder Redner gibt, die mehr als 3 Sätze sprechen. Begrenzen Sie am besten durch eine Handbewegung, die etwa die Zahl 3 zeigt. So brauchen Sie nicht ins Wort zu fallen und der Vielredner erinnert sich selbst an die Regeln. Fassen Sie dann das Gesagte jeweils auf die Kernaussagen zusammen.

5. Bewegung: Nach dieser Runde erhält der Fragesteller die Aufgabe zu äußern, welche Lösungsansätze er aus dem Gesagten für sich übernehmen kann oder was ihm ganz befremdlich ist. Vielleicht hat sich auch sein Ziel geändert. Um das alles zu formulieren, braucht er etwas Zeit. Bleiben Sie alle im Kreis sitzen, hat das den Nachteil, dass alle auf die fragenstellende Person warten und diese unter Druck gerät. Daher ist es sinnvoll, dass sich alle kurz bewegen, möglicherweise im Raum herumgehen. Es sollte nicht gesprochen werden und sich jeder seine eigenen Gedanken zum Thema machen. Beenden Sie diese Phase nach etwa 5 Minuten.

6. Lösungsmöglichkeiten und Zielverschiebungen: Der Fragesteller nennt nun seine Gedanken und Lösungsansätze, ohne dass er unterbrochen wird.

7. Abschluss: Legen Sie die nächsten Schritte konkret fest. Skizzieren Sie die verschiedenen Lösungsansätze gut sichtbar für alle, und helfen Sie dem Fragesteller und dem Team, maximal 3 konkrete Vorgehensweisen zu formulieren. Setzen Sie einen Überprüfungstermin fest.