Warum der Deckungsbeitrag so wichtig ist

Der „Deckungsbeitrag“ spielt für Sie im Verkauf eine wichtige Rolle. Denn der Deckungsbeitrag entscheidet darüber, ob ein Produkt profitabel ist oder eben nicht. Das heißt im Umkehrschluss: Es ist nicht entscheidend, ob ein Produkt Gewinn oder Verlust zu Vollkosten gemacht hat! Erstaunlich? Nicht, wenn Sie sich das folgende Beispiel anschauen.

Der <Deckungsbeitrag im Verkauf
Ein typischer Fall: Der Geschäftsführer lässt sich regelmäßig die aktuellen Zahlen vorlegen. Ein Produkt erwirtschaftet regelmäßig Verluste. "Die schaffen wir ab", so die Entscheidung. Und das Unglück nimmt seinen Lauf:
Ein Beispiel, warum der Deckungsbeitrag so wichtig ist In Ihrem Unternehmen gibt es drei Produktbereiche, für deren Verkauf Sie verantwortlich sind. Es sind die Produktbereiche A, B und C. Regelmäßig erstellt das Controlling für jeden dieser Bereiche eine eigene Erfolgsrechnung.
Darin enthalten sind Kostenfaktoren wie

  • das Fertigungsmaterial,
  • Fertigungslöhne,
  • Fertigungs-Gemeinkosten,
  • Herstellungskosten,
  • Verwaltungs-Gemeinkosten,
  • Selbstkosten und
  • der Verkaufserlös.

Das sind die Werte, die im Unternehmen vom Controlling ermittelt werden und die dann auf die Erstellungskosten umgelegt werden. Schließlich will ja auch die Lagermiete bezahlt werden – und die Verwaltung arbeitet auch nicht umsonst.
Wenn Sie nun feststellen, dass die Bereiche A und B einen Gewinn erzielen, Bereich C aber einen Verlust, könnte die Geschäftsleitung eine Entscheidung treffen, die Sie im Nachhinein bereuen würde: "Produktbereich C wird dicht gemacht!" Genau an diesem Punkt müssen Sie als Verkaufsverantwortlicher den Finger heben.Warum?

Einstellung eine gute Idee?
Sie sehen in der Tabelle, dass jedem Produktbereich Einzelkosten UND Gemeinkosten zugerechnet werden. Dies ist – betriebswirtschaftlich gesehen – eine Methode der Vollkostenrechnung.
Wenn nun ein Produktbereich gestrichen wird, muss deshalb VORHER untersucht werden, was dann mit den Gemeinkosten passiert – die ja schließlich jetzt anders verteilt werden müssen.
Für unser Beispiel ergibt sich folgendes Bild: Der variable Anteil beträgt an den Gemeinkosten 10 %. Anders ausgedrückt: 90 % der Gemeinkosten sind fix, während nur 10 % variabel, also leistungsabhängig sind.

Das Controlling hat Ihnen auch mitgeteilt, dass die Einzelkosten immer leistungsabhängig, d.h., immer zu 100 % variabel sind. Einfacher ausgedrückt: stellen Sie nichts her, fallen auch keine Einzelkosten an.

Doch was bedeutet das für die Praxis?
Um das herauszufinden, rechnet das Controlling aus, was passiert, wenn das Unternehmen nur noch die Produktbereiche A und B hat. C ist ja schließlich "verschwunden". Diese Rechnung ist ganz einfach:

In der neuen Summenspalte "A+B" bilden Sie die Summe aus A und B. Da C ja wegfällt, müssen Sie die fixen Gemeinkosten von 90 % hier addieren. Schließlich gibt es die Verwaltung ja immer noch. Die Halle steht noch usw. Die Gemeinkosten müssen ja irgendwo hin!

Ergebnis: Die Materialgemeinkosten fallen jetzt nicht um beispielsweise 5.000 €, sondern nur um 10 % – also um 500 € – weil ja 90 % der Materialgemeinkosten aus dem "stillgelegten" Produktionsbereich C erhalten bleiben und dementsprechend nun den anderen Produktionsbereichen zugerechnet werden müssen. Andere Kosten folgen.

Konkret bedeutet das für Sie, dass Sie immer versuchen müssen, den Deckungsbeitrag im Auge zu behalten. Mannchmal kann es auch sinnvoll sein, in manchen Bereichen defizitär zu arbeiten, wenn man so Gewinne in anderen Produktionsgbereichen erst ermöglicht.