Arbeitsmarktlage bleibt nach Ansicht des Bundesamts für Güterverkehr angespannt

Nach einer Studie des Bundesamts für Güterverkehr bleibt die Lage am Arbeitsmarkt in der Logistik angespannt. Sicherlich haben Sie schon vom – von vielen als monströs bezeichneten – Masterplan Güterverkehr und Logistik gehört. Und sicherlich werden Sie darin auch eine Reihe von Punkten gefunden haben, die Sie nicht für der Weisheit letzten Schluss halten.

Das Bundesamt für Güterverkehr
Doch hat besagter Masterplan des Bundesamtes für Güterverkehr auch seine guten Seiten. Denn im Vorfeld hat das Bundesverkehrsministerium das Bundesamt für Verkehr mit einer Studie beauftragt, die herausfinden sollte, wie es um die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsmarktlage bei Transport und Logistik bestellt ist.

Bei genauerem Hinsehen und gründlicher Analyse der Zahlen zeigt sich: Es gibt zwar jede Menge Arbeitslose in Logistikberufen, gerade in den niedrigeren Qualifikationen, aber ob es sich dabei auch wirklich um Arbeitsuchende handelt, vermag die Studie nicht zu beantworten.

Bei höherwertigen Qualifikationen wird es zunehmend schwieriger, neue Mitarbeiter zu finden
Die Studie zeigt beispielsweise eindeutig, dass die Anzahl der beschäftigten Speditionskaufleute (ab 2004: Kauffrau/-mann für Spedition und Logistikdienstleistung) in Deutschland ständig zugenommen hat. So gab es im Jahr 1999 78.400 Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in dieser Berufsgruppe. Im Jahr 2006 waren es bereits 81.700.

Fazit
Bei genauerer Betrachtung der Statistiken zeigt sich: Es wird zunehmend schwieriger und teurer, Stellen aus diesem Bereich zu besetzen. Die Lage bei Arbeitskräften mit geringerer Qualifikation ist weniger dramatisch. In vielen Betrieben sind auch Lager- und Transportarbeiter den Fuhrparkleitungen zugeordnet. Hier ergibt sich bei den Sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen folgendes Bild:

1999

2001

2003

2005

2006

Anzahl Lager- und
Transportarbeiter

439.087

478.284

466.135

452.576

470.037

Die Anzahl der Beschäftigten hat also ebenfalls zugenommen. Jedoch sollte bei der Betrachtung der Zahlen berücksichtigt werden: Aushilfskräfte auf 400-€-Basis und auch die Leiharbeitsstellen werden hier nicht erfasst. Deshalb dürfte die Gesamtzahl der im Bereich Lager- und Transportarbeit Tätigen wesentlich höher liegen.

Diese Konsequenzen sollten Sie schon heute bei Ihrer Personalpolitik berücksichtigen.
Zwar betrachtete die Studie nicht die Situation von Berufskraftfahrern, doch ist die Lage hier – wie wohl jedem Kollegen sattsam bekannt – angespannt. Insgesamt wird die Personalakquisition in Zukunft nicht leichter. Die Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern nimmt zu. Obwohl auch die Anzahl der Ausbildungsverträge zunimmt, wird dies nicht zu einer Entspannung beitragen. Deshalb sollten Sie bei Ihrer Personalpolitik schon jetzt die Weichen eindeutig stellen. Das heißt:

  • Bilden Sie verstärkt im eigenen Unternehmen aus. Diese ist insbesondere für kleinere Unternehmen wichtig, da sie sonst neue Kräfte überteuert einkaufen müssen.
  • Versuchen Sie, Ihr Personal an ihr Unternehmen zu binden.
  • Die Studie hat auch klar herausgearbeitet, dass die Arbeitsbedingungen im Logistikbereich nicht immer ideal sind und deshalb zu häufigem Wechsel und Krankheitsausfällen fuhren.
  • Denken Sie über den Einsatz von Zeitarbeitskräften nach. Damit können Sie zumindest Notsituationen überbrücken.