Ansoff-Matrix: Die Gefahren der Diversifikationsstrategie (Teil 4)

Die Diversifikationsstrategie birgt hohe Risiken: Mit neuen Produkten in neue Märkte vorzudringen ist wie eine Expedition ins Unbekannte mit einem Fahrzeug, das Sie nie zuvor gefahren sind.

Stellen Sie sich vor, Sie wären der Vorstandsvorsitzende des DAX-Konzerns Adidas und würden Ihre Aufsichtsräte und Aktionäre mit der Neuigkeit überraschen, jetzt im Mobilfunkgeschäft aktiv zu werden. Die Gefahren einer solchen  Diversifikationsstrategie sind offensichtlich.

Oder stellen Sie sich (noch schlimmer) vor, Sie wären Chef eines Produktionsbetriebes für Tiernahrung und würden Ihren Stakeholdern die neue Strategie vorstellen, mit einer bestehenden Unternehmensmarke für Tierfutter ab sofort Schokoriegel anzubieten.

Die Gefahren der Diversifikationsstrategie
Wie das Beispiel der Mars Inc. zeigt, sollten Sie neue Produkte in neuen Märkten zumindest über einen neuen Produktnamen (Produktmarke) anbieten. So werden in den Augen der Kunden Produkte des gleichen Konzerns wie Mars, Milky Way, Snickers, Twix und Bounty nicht mit der Tiernahrung (bzw. den Marken Sheba, Pedigree oder Trill) in Verbindung gebracht.

Insgesamt ist die Erfolgswahrscheinlichkeit der Diversifikationsstrategie von allen 4 von Igor Ansoff vorgeschlagenen Strategien (Marktdurchdringung, Produktentwicklung, Marktentwicklung, Diversifikation) am seltensten erfolgreich. Die Unternehmensberatung Bain & Company hat in einer großangelegten statistischen Untersuchung gezeigt, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit nur bei 50% liegt.