So reagieren Sie auf die Konkurrenz durch Billiganbieter

Hotels, Ferienreisen, Fluggesellschaften, Lebensmittelhandel, Bäckereien, Autohersteller – kaum eine Branche ist sicher vor dem Eintritt der Billiganbieter. Große Mengen, kleine Preise: Das Geschäftsmodell der Billiganbieter ist auch in Zukunft verlockend und wird weitere Branchen erobern. Lesen Sie, wie Sie sich erfolgreich gegen die Konkurrenz durch Billiganbieter wehren können.
Konkurrenz durch Billiganbieter
Im Fall eines Angriffs sollten Sie Ihr Geschäft absichern. Das Terrain ist keineswegs verloren, nur weil ein Billiganbieter den Markt erobern will – wenn man es richtig macht! Erste Reaktion: Ein Teil der Kunden wird an den neuen Aldi in der Branche abwandern. Lassen Sie sie ziehen; denn wenn Sie mit dem Neuen einen Preiskrieg anfangen, können Sie nur verlieren.

[adcode categories=“unternehmen“] Es gibt andere Möglichkeiten, sich gegen Billiganbieter zu wehren:

  1. Zweitmarke für das Niedrigpreisgeschäft gründen. Einige Branchen haben das schon vorgemacht, etwa die Luftfahrt (Lufthansa/Germanwings) oder der Einzelhandel (Kaiser’s / Plus): Schaffen Sie ein zweites Angebotsformat. Dieses sollte rigoros auf niedrige Kosten getrimmt sein. Hier können Sie dem Eindringling mit eigenen Produkten Paroli bieten, ohne dass Sie Ihr Kerngeschäft kannibalisieren.
  2. Aus der Commodity-Hölle fliehen. Der Billiganbieter macht Ihre Leistung zur Commodity, nur Preis und nacktes Produkt zählen. Sorgen Sie in diesem Fall für Abstand durch Differenzierung, bieten Sie Kunden nicht das "Produkt", sondern eine "Lösung". Beispiel: Das Sprengstoffgeschäft von Orica, einem australischen Konzern, wird durch einen neuen Billiganbieter bedroht. Gegenstrategie: Statt nur den Rohstoff Dynamit verkauft Orica Steinbruchbetreibern die komplette Durchführung der Sprengung. Vorteil: Wer mehr Wertschöpfung beim Kunden übernimmt, lernt seinen Bedarf besser kennen und erschwert den Wechsel zu einem Billiganbieter.
  3. Das Geschäftsmodell wechseln. Sie sollten auch prüfen, ob Sie nicht vollständig in das Niedrigpreisgeschäft einsteigen. In diesem Fall geben Sie Ihr altes Geschäftsmodell auf, standardisieren intern radikal, sparen Kosten, schaffen stromlinienförmige Prozesse (teure Ausnahmen und Sonderwünsche werden nicht zugelassen). In der Folge können Sie sich an den Wachstumschancen der Billiganbieter beteiligen. Der Unternehmer Michael O’Leary etwa wählte diesen Weg, indem er die Fluggesellschaft Ryanair zum Billiganbieter umbaute. Dadurch konnte er den Konkurrenten Aer Lingus überholen und wurde Marktführer in seiner Branche.