So gestalten Sie eine Jahresabschluss-Rede, die Ihre Mitarbeiter berührt

Sie gehört genauso zu den Weihnachtsfeiern in Unternehmen wie Plätzchen und Kaffee: die Jahresabschluss-Rede. Viele Mitarbeiter können deren Ende meist nicht erwarten, weil erst dann der gemütliche Teil der Feier beginnt. Mit einer guten und passenden Rede zum neuen Jahr lässt sich dies ändern. Deshalb sollte man auf diese das notwendige Maß an Mühe verwenden.

Manche Jahresabschluss-Rede zum verganenen Jahr krankt daran, dass sich Zahlen und Zielvorgaben aneinander reihen. Kommt dann noch eine leichte Enttäuschung über die Ergebnisse des abgelaufenen Jahres hinzu, ist das kommunikative Desaster perfekt. Das Ganze wirkt dann ein wenig so wie bei einem Pfarrer, der die Predigt zum Weihnachtsgottesdienst dazu verwendet, der Gemeinde vorzuwerfen, dass die Kirche nur zu diesem Termin voll ist.

Lob hört jeder gerne

In beiden Fällen geht es aber vielmehr darum, einen gefühlvollen rhetorischen Brückenschlag zu versuchen. In kaum einer anderen Phase sind Menschen für warme Worte empfänglicher und wirken diese weniger aufgesetzt als in der Weihnachtszeit. Insofern sollte die Jahresabschluss-Rede vor allem dazu genutzt werden, das Wir-Gefühl innerhalb des Unternehmens zu stärken. Daher geht es für das abgelaufene Jahr weniger um die erreichten Zahlen als um die Leistungen, mit denen sich die Mitarbeiter persönlich im Betrieb eingebracht haben.

Wenn zu bestimmten Zeiten im letzten Jahr Sonderschichten notwendig wurden und das Betriebsklima nicht darunter litt, sollte diese Tatsache, verbunden mit einem erneuten Dank, erwähnt werden. Je mehr Mitarbeiter persönlich angesprochen und für ihre Leistungen gelobt werden, desto besser. Damit die Rede umgekehrt nicht ausufert, kann bei größeren Unternehmen auch auf die einzelnen Teams eingegangen werden, damit sich niemand durch Nicht-Erwähnung zurückgesetzt fühlt.

In der Kürze liegt die Würze

Es gibt praktisch niemanden, der gerne lange Reden hört, die keinen vornehmlich unterhaltenden Charakter haben. Angehenden Priestern wird in ihren Seminaren oft beigebracht, dass sie über alles predigen könnten, aber nicht über sieben Minuten Länge. Die Aufmerksamkeitsspanne nimmt ab diesem Zeitpunkt unweigerlich ab. Deshalb sollte die oberste Maxime beim Verfassen der Jahresabschluss-Rede zum neuen Jahr sein, dass nur solche Themen aufgegriffen werden, die auch tatsächliche Relevanz besitzen.

Die einfachste Möglichkeit, dies zu überprüfen ist, sich selber zu fragen, ob man all diese Dinge würde hören wollen, wenn man selber als Angestellter auf der Weihnachtsfeier sitzen würde. Wenn es aber tatsächlich viele Dinge zum alten wie auch zum neuen Jahr zu sagen gibt, ist es umso wichtiger, darauf zu achten, dass die unterhaltsamen Elemente und das Wir-Gefühl ausreichend zum Tragen kommen. Dann kann die Jahresabschluss-Rede zum neuen Jahr bei allen Mitarbeitern nachhaltig Wirkung entfalten und zu einem echten Erfolg werden.