So beschaffen, nutzen und betreiben Sie Green IT

Nicht nur wegen der steigenden Energiekosten wird eine umweltfreundliche und kostengünstige IT immer wichtiger. Dennoch wurde eine Ausrichtung hin zu einer "Green IT" in vielen Unternehmen immer noch nicht in Angriff genommen. Lernen Sie wirksame Maßnahmen kennen, mit denen auch Sie in Ihrem Unternehmen die IT umweltfreundlich und gleichzeitig kostenbewusst optimieren.

So gut wie alle Steuerberater und Wirtschaftsprüfer kennen die DATEV. In der allgemeinen Öffentlichkeit ist das Unternehmen allerdings nicht so bekannt. Die DATEV eG in Nürnberg ist das Softwarehaus der IT-Dienstleister für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte sowie deren Mandanten. Über den Kreis der Mitglieder hinaus zählen auch Unternehmen, Kommunen, Vereine und Institutionen zu den Kunden.

Das Leistungsspektrum umfasst vor allem die Bereiche Rechnungswesen, Personalwirtschaft, betriebswirtschaftliche Beratung, Steuern, Enterprise Resource Planning, IT-Sicherheit sowie Organisation und Planung. Die 1966 gegründete DATEV zählt mit einem Umsatz von über 800 Mio. € und rund 6.600 Mitarbeitern (jeweils 2013) zu den größten Informationsdienstleistern und Softwarehäusern in Europa.

Für DATEV als IT-Dienstleister und Softwarehaus ist einer der wichtigsten Ansatzpunkte im Umweltengagement ein möglichst effizienter Energieeinsatz im Rechenzentrum – das Thema "Green IT" wird dort seit Jahren unter verschiedensten Aspekten optimiert.

Green IT nützt nur in der ganzheitlichen Betrachtung. Ein möglichst effizienter Betrieb von Rechenzentren ist unter mehreren Gesichtspunkten von Vorteil: Es spart Strom und damit Geld, reduziert die Hardware und damit den Ressourcenverbrauch und leistet so einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

Wichtig ist dabei, "Green IT" ganzheitlich, "also von der Wiege bis zur Bahre zu betrachten", so Harald Oelschlegel, Beauftragter für Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei DATEV: vom Design über die Beschaffung von IT-Equipment und den Betrieb bis hin zur umweltgerechten Entsorgung von Hardware.

Die wirkungsvollsten Maßnahmen für Green IT

  • Berücksichtigung von Umweltaspekten bei der Beschaffung der ITK-Hardware: geringer Energieverbrauch, Geräuschentwicklung, Langlebigkeit und Abfallvermeidung. Eine gute Orientierung bieten anerkannte Label wie z. B. der "Energy Star" oder der "Blaue Engel".
  • Virtualisierung der Serverlandschaft zur Steigerung der Auslastung und gleichzeitiger Minimierung des Stromverbrauchs
  • Einhausung von Serverschränken, um eine optimale Kühlung zu erreichen: Dadurch erfolgt eine Trennung von kalten und warmen Luftströmen.
  • Temperaturerhöhung im Rechenzentrum: Eine Reduzierung der erforderlichen Kühlleistung vermeidet Energie.
  • Höhere Effizienz sowie Optimierung der sogenannten "freien Kühlung": Wenn an möglichst vielen Tagen die Außenluft zur Kühlung im Rechenzentrum genutzt werden kann, reduziert dies den Energieeinsatz für Kältemaschinen.
  • Laufende Erneuerung der Hardware: Neuere Modelle haben in der Regel einen niedrigeren Stromverbrauch pro Leistungseinheit.
  • Laufende Erneuerung der Haustechnik-Hardware wie beispielsweise Kältemaschinen, Klimaschränke, Beleuchtung etc.
  • Laufendes Monitoring und Kontrolle der Energieeffizienz des Rechenzentrums
  • Entsorgung der ausgedienten und nicht mehr weiter nutzbaren ITK-Hardware durch zertifizierte Entsorgungspartner – möglichst aus der Region

Tipp: Nachhaltige, "grüne IT" ist nicht nur für Genossenschaften, sondern für jedes Unternehmen wichtig. Selten, dass – so wie hier – der Spruch von der "Ökonomie und Ökologie, die Hand in Hand gehen", seine Berechtigung hat.

Sprechen Sie also mit den IT-Verantwortlichen in Ihrem Unternehmen und suchen Sie nach Möglichkeiten, einen sicheren IT-Betrieb bei verringerten Umweltauswirkungen und reduzierten Betriebskosten zu erreichen.