Mit Factoring die Kapitalbindung und Forderungsausfälle reduzieren

Praktisch jedes kleine und mittlere Unternehmen kennt die Herausforderung, die gestellten Rechnungen bei Privat- und Unternehmenskunden tatsächlich zu realisieren. Viele Kunden zögern die Zahlungen weit über die erste und zweite Mahnung hinaus und warten tatsächlich darauf, dass rechtliche Schritte angedroht oder umgesetzt werden.

Obwohl die Leistungen des Unternehmens perfekt erbracht wurden und der Kunde einen Lieferschein unterschrieben hat, sind die berechtigten Forderungen nur sehr schwer zu realisieren. Dies hat einen Einfluss auf die Bilanzkennzahlen wie die Kapitalbindung, führt zur Entstehung von oftmals sehr hohen, existenzbedrohenden Forderungsausfällen und hat letztendlich auch einen desaströsen Einfluss auf die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Gegen all diese Effekte gibt es ein jahrzehntelang bewährtes Paket an Gegenmaßnahmen, das Factoring. Lesen Sie welche wertvollen Beiträge das Factoring auf die verschiedenen Abteilungen und Funktionen im Unternehmen hat.

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Mit dem Factoring ist eine bessere Eigenkapitalnutzung möglich

Denken Sie an die Vorleistungen, die das Handwerk bei Bauprojekten
erbringt oder an einen Großhändler, der von einem sehr schnellen
Warenumschlag lebt. Wenn die Kunden das Zahlungsziel durchschnittlich um
vier Wochen – also 28 Tage – überschreiten, kann es durchaus zu
Problemen mit der Refinanzierung kommen oder Projekte können nicht
begonnen werden. Gehen die Zahlungen beispielsweise erst nach 6 Wochen
ein, so können das Eigenkapital oder der Warenbestand nicht einmal neun
Mal im Jahr umgeschlagen werden.

Wählt das Unternehmen eine
Factoring-Lösung beispielsweise mit einer Gutschrift nach einer Woche,
so erhöht sich die mögliche Umschlaghäufigkeit auf 52 mal pro Jahr. Pro
gebundenem Euro an Kapital ist also der 9-fache Warenumschlag möglich.
Ähnliches gilt für die Baubranche oder andere kapitalintensive Projekte,
bei denen der Unternehmer die pünktliche Zahlung von Gehältern und
Sozialversicherungsbeiträgen durchführen muss und erst nach einigen
Monaten bezahlt wird.

Ein wesentlicher Gewinn beim Factoring ist also die fast sofortige Verfügbarkeit der Beträge, die ansonsten als Forderungen aus Lieferungen und Leistungen monatelang in den Büchern des Unternehmens auf die Realisierung warten würden.

Factoring unterstützt bei der Realisierung von Forderungen

Ein
weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil ist das professionelle
Management aller derjenigen Forderungen, bei denen Kunden nicht zahlen
wollen. In vielen Fällen ist hier ein sehr effektives, robustes Mandat
gefordert, da die Kunden die Lieferanten oftmals gegeneinander
ausspielen. Wer das schwächste Forderungsinkasso hat, der beliefert
einen Kunden mit nicht vorhandener Bonität oftmals noch monatelang
weiter. Die Factoring-Unternehmen haben die notwendige Größe, um
Spezialisten anzustellen, die die Forderungen realisieren – und damit
die Factoring-Leistung erfolgreicher und günstiger werden lassen.

Bei größeren Beträgen können Sie auch eine Art Frühwarnsystem bzw.
Informationsaustausch installieren. So wird ab einem bestimmten
Schwellenwert nach Zustimmung des Kunden eine Bonitätsabfrage gestartet,
die zeigt, ob der Kunde bereits in Zahlungsschwierigkeiten steckt.

Durch das Bündel an Factoring-Maßnahmen steigen auch Motivation und
Engagement der Mitarbeiter, weil sie sich nicht mehr mit lästigen
Aufgaben wie dem Schreiben von Mahnungen, telefonischen Nachfragen beim
Schuldner oder der Erstellung von Mahnbescheiden befassen müssen.
Factoring investiert deshalb auch in eine höhere Wertigkeit des eigenen
Tätigkeitsfeldes.