Werte in der Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter

Werte, Werteorientierung und Werthaltigkeit sind Determinanten der Führungsqualität und damit des Führungserfolges. Wie bedeutend Werte für die Beziehung zwischen Mitarbeiter und Führungskraft sind, erfahren Sie in diesem Artikel.

Werte, Einstellung und Verhalten

Werte kommen zum großen Teil aus der Erziehungsarbeit im Elternhaus und anderen Institutionen, und das bereits ab der frühesten Kindheit! Hier werden sie erstmals geprägt, erlebt, vorgemacht, erfahren, nachgemacht oder nicht.

Das sich daraus bildende Werteverständnis oder Wertesystem prägt die Einstellung zu den jeweiligen Inhalten. Diese wiederum äußert sich durch das an den Tag gelegte, erkennbare und kontinuierlich-konsistente Verhalten.

Werte: Wichtiger als je zuvor

Werte und Wertvorstellungen sind in unserer heutigen, immer virtueller und digitaler sich entwickelnden Welt wichtiger, als sie es je waren. Durch sie bleibt die Gesellschaft geordnet und die menschliche Beziehungsebene gewahrt, auch im Unternehmen.

Werte und die Werteorientierung tragen erheblich dazu bei, dass im zwischenmenschlichen Bereich positiv be-wertet und ein entsprechend konstruktiver Umgang miteinander ermöglicht wird.

Werte in der Beziehung zum Mitarbeiter

Für den konstruktiv-zwischenmenschlichen Umgang und das funktionierende, dauerhafte Zusammenleben von Menschen sind Werte und ein Vorleben der Werteorientierung ausgesprochen wichtig.

Ein Kahlschlag der Werte in der Führungsarbeit würde zwangsläufig zur Verkümmerung des komplexen Beziehungsgeflechtes zwischen Führungskraft und Mitarbeitern mit allen daraus resultierenden Folgen führen. Im gesellschaftlichen „System Unternehmen“ schaffen Werte als grundsätzliche Orientierung erst das Fundament für nachhaltige, gedeihliche Beziehungsstrukturen.

Worte oder Taten!

Nicht etwa die buntbebilderte Imagebroschüre, die nett anzuschauen ist, bestimmt die Werte, die im Unternehmen als wichtig identifiziert werden. Es sind auch nicht die schriftlich abgefassten Führungsrichtlinien, die, professionell und eindrucksvoll formuliert, sicher sehr wichtig sind.

Am Ende entscheidet ausschließlich das von Ihnen an den Tag gelegte, wertorientierte Verhalten, dass von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern permanent auf Konsistenz überprüft wird. Es sind genau diese vorgelebten Wertinhalte, die nachvollziehbar erlebt werden können!

Deshalb: Nicht zu viel versprechen, aber unbedingt umsetzen, was mit definierten Wertinhalten an Erwartungen ausgelöst wurde!

Was ist nun wertvoll und was nicht?

Die Sprache macht es uns im Prinzip ganz einfach vor, wir sollten uns das nur ab und an bewusst machen:

Ist etwas wertvoll, hat es seinen Wert bzw. einen Wert für uns, bezifferbar oder nicht! Ist etwas z.B. preiswert, dann muss es noch lange nicht billig sein! Es ist lediglich seinen Preis wert, auch wenn es absolut zur exklusiven Preisklasse gehört.

Ist im Gegenteil etwas wertvoll, muss es noch lange nicht teuer sein! Eine schöne Erinnerung aus dem letzten Urlaub reicht meist schon!

Mit Werten motivieren

Ein klares und eindeutig erkennbares Bekenntnis zu Werten und Wertvorstellungen hilft der Führungskraft bei der Umsetzung und Durchsetzung ihrer jeweiligen Ziele bzw. ihrer Strategie.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden angetan davon sein, wenn Sie als Führungskraft in vorderster Front das vorleben, was Sie auch von ihnen erwarten! Genau das wird sie anspornen, sich ebenso zu verhalten, weil Sie als Vorbild es ihnen vormachen.

Werte auch kommunizieren

Welcher Natur sind Werte und Werteinstellungen in Ihrem Verantwortungsbereich, in Ihrer Führungsleistung, in Ihrem Unternehmen? Sind die wichtigsten Werte wirklich auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausreichend bekannt und präsent? Sind sie auch Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gleichermaßen bedeutend wie Ihnen und woran messen Sie das?

Werden die essentiellen Werte regelmäßig Sinn gebend kommuniziert, wird damit trainiert?  Für das Gelingen substanzieller, stabiler, loyaler Mitarbeiterbeziehungen ist dies von großer Bedeutung.

Wenn keine Taten folgen

… dann haben Sie meist bereits ein Problem, in der Regel zusätzlich ein Glaubwürdigkeitsproblem!

Beispiele: Wenn Sie von Pünktlichkeit reden, können Sie selbst sich häufigere Unpünktlichkeit ohne triftigen Grund keinesfalls leisten: Sie werden unglaubwürdig!

Wenn Sie Sparsamkeit predigen, muss der neue Firmenwagen eben warten, selbst, wenn die dafür erforderlichen Leasing- oder Finanzierungskonditionen günstiger sind.

Den Zusammenhang verstehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nämlich nicht. Ihre Glaubwürdigkeit leidet und das schadet Ihrem Image nachhaltig und damit Ihnen als Führungskraft direkt!

Grenzen von Werten

Genauso verhält es sich mit den virtuellen Grenzen, die durch Werte markiert werden. Werte, Wertsysteme, Wertmaßstäbe sind nicht grenzenlos.

Die Grenzen aber durch die wahrnehmbare Umsetzung markiert. Wo fängt Ehrlichkeit an und hört Loyalität auf? Wann sind wir noch berechenbar, und wann bereits unglaubwürdig? Darüber nachzudenken lohnt, denn es kommt Ihnen in der Praxis wieder zugute. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden es Ihnen danken!

Freundliche Grüße aus Krefeld und viel Erfolg bei der Umsetzung wünscht Ihnen

Theo van der Burgt

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