Hält Selbstüberschätzung uns von rationellen Entscheidungen ab?

Was hindert uns eigentlich daran, rationelle Entscheidungen an Finanzmärkten zu treffen? Verantwortlich dafür sind unsere Instinkte, die uns angeboren sind und die uns immer wieder in Psychofallen locken. Eine dieser "Fallen" ist z. B. die Selbstüberschätzung. Wie Sie diese umgehen, erkläre ich in diesem Artikel.

Menschen denken in Schubladen und sie neigen dazu, sich selbst zu überschätzen. Das sind natürliche Instinkte, die für den täglichen Alltag sehr wichtig sind. Trotzdem hindern diese Instinkte uns daran, rational an Finanzmärkten zu entscheiden. Es sind zwei der sechs Psychofallen, die ich in dieser Serie vorstellen möchte.

Psychofalle "Menschen neigen zur Selbstüberschätzung"
Wer kennt sie nicht, die Leute, die zu allen Themen ihrem Senf dazu geben und immer alles besser wissen. Gott sei Dank sind es nur wenige, aber trotzdem schlummert so ein Schlauberger in jedem von uns. So sind sich beispielsweise 80 Prozent der Deutschen sicher, zu den 50 % derer zu gehören, die besser Auto fahren können, als die anderen 50 %.

Das Problem dabei? Bei anstehenden Entscheidungen an Finanzmärkten neigen Menschen aus dieser Illusion heraus zu spekulativem Handeln. Und je besser die aktuell gemachten Erfahrungen in puncto Selbsteinschätzung aktuell sind, umso höher die Risikoneigung. Fazit: Seien Sie sich bewusst darüber, dass Sie dazu neigen, sich selbst zu überschätzen und hinterfragen Sie sich manchmal selbst.

Psychofalle "Wir denken in Schubladen"
Um die Reize und Daten aufnehmen zu können, die uns täglich umschwirren, packen wir diese in einzelne Schubladen – wir vereinfachen sie, um zu einem schnelleren Urteil kommen zu können. Diesen Vorgang nennt man Heuristik. Diese Vorgehensweise führt zu systematischen Verzerrungen. Die verschiedenen Heuristiken führen entweder zu zyklischem Risikoverhalten oder zu Überreaktionen bei Entscheidungen an Kapitalmärkten.

In beiden Fällen wird nicht erst nachgedacht, ob man ein Wertpapier verkaufen sollte, sondern das gemacht, was die anderen machen.
Fazit: Machen Sie nicht gleich alles mit, trauen Sie sich auch mal, gegen den Strom zu schwimmen.