Bestandsmanagement bei gesicherter Lieferzuverlässigkeit

Hohe Lieferzuverlässigkeit, große Produktionsflexibilität bei gleichzeitig hoher Anlagenauslastung und niedriger Kapitalbindung sind in der Industrie kritische Erfolgsfaktoren im Wettbewerb. Eine Lieferzuverlässigkeit von nahe 100 Prozent ist heute ein „Muss"! Permanent lieferfähig zu sein, ist deshalb eine Herausforderung für die komplette Produktions- und Distributionsorganisation, da das gesamte Umfeld durch viele Unsicherheiten gekennzeichnet ist.
Die Anforderungen an ein Bestandsmanagement mit dieser Zielsetzung sind hoch. Alle bestandsrelevanten Faktoren der Produktions- und Distributionslogistik müssen beim Bestandsmanagement berücksichtigt werden.
Effektives Bestandsmanagement
Selbst beim Einsatz fortschrittlicher statistischer Prognoseverfahren und einer intensiven Marktbeobachtung durch Produktanalysen sind die Aufträge von Industrie- und Endkunden oftmals nur mit einer Genauigkeit von 50 bis 80 Prozent vorherzusagen. Um dennoch den nicht vorhersagbaren Anteil des Kundenbedarfs kurzfristig bereitstellen zu können, ist ausreichend hoher Sicherheitsbestand, aber auch Planungsflexibilität vonnöten. Gleichzeitig müssen der Bestand und die damit einhergehende Kapitalbindung auf einem niedrigen Niveau etabliert werden.
Die unterschiedlichen Ausprägungen dieser Faktoren sind durch eine eingehende Analyse der Geschäftsprozesse zu ermitteln. Die hierdurch identifizierte Planungsaufgabe ist fast immer ein komplexes Optimierungsproblem mit einer Vielzahl von produktions- und geschäftsbedingten Nebenbedingungen. Ein optimales Bestandsmanagement wird demnach nur durch den Einsatz geeigneter mathematischer Methoden und Werkzeug realisiert.
Bayer-Technology Services GmbH (BTS) hat Konzepte zur Minimierung der globalen Produktions- und Distributionskosten bei gleichzeitigem Erhalt einer kundenorientierten Flexibilität und einer hohen Lieferbereitschaft in zahlreichen Projekten erfolgreich umgesetzt. Hierbei führte die standardisierte Vorgehensweise in der Analysephase zu einer erfolgreichen Identifizierung der entscheidenden Bestandstreiber. Weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor bei der Anpassung des Bestandsmanagements ist der Einsatz maßgeschneiderter Softwaretools.
BTS stellt hierzu eine Toolbox zur Verfügung, mit deren Hilfe die Unsicherheiten im Planungsumfeld durch statistische Verfahren bestmöglich berücksichtigt werden. Lassen Sie uns die Funktionalität dieser Toolbox näher betrachten!
So funktioniert die strategische Optimierung von Losgrößen
  • Minimierung der Kosten für die
    Produktbereitstellung und
  • Minimierung der Kosten für die
    Produktlagerung
Das sind die beiden wesentlichen Orientierungskriterien, denn kleine Losgrößen können sehr lange unproduktive Zeiten für das Umrüsten von Mehr-Produkt-Anlagen notwendig machen.
Dies reduziert
  • die frei verfügbare Zeit der Anlagen,
  • die restliche Produktionszeit, um geplante Kundennachfragen zu decken.
Die Nachteile bei der Produktion von großen Losen sind dagegen
hohe Bestände, für die ausreichend Lagerplatz vorhanden sein muss,
gebundenes Kapital, das Kosten verursacht,
Risikofaktoren, die sich negativ auf die Unternehmensbewertung auswirken können.
Operative Produktionsplanung heißt: Permanente Optimierung der Losgrößen!
Welche Kräfte und Aspekte wirken hier?
  • Die Planung der Produktion auf den Mehrproduktanlagen
  • Es muss eine Balance zwischen verschiedenen konkurrierenden Aspekten
    gefunden werden
  • Begrenzte Produktionskapazitäten sind auf verschiedene Produkte aufzuteilen
  • Die Vertriebsseite ist an kleinen Losgrößen interessiert
  • Die Produktion ist an hohen Losgrößen interessiert
  • Bestände und das hierdurch gebundene Umlaufvermögen sind zu minimieren
  • Servicegrad ist zu sichern
  • Einhaltung minimaler Losgrößen
  • Unterschiedliche Reinigungszeiten im Produktionszyklus
  • Produktabhängige Produktionsraten
  • Versorgung mit Rohstoffen
Bestandsmanagement und Produktionsplanung bedingen sich
Im operativen Geschäft ist eine bestehende Produktionsplanung ständig anzupassen, um der aufgrund aktueller Informationen veränderten Planungssituation Rechnung zu tragen. Die Planung befindet sich somit im stetigen Wandel. Hier setzt das Konzept von PROOpt an. Eine Entscheidung über die nächste Produktionskampagne sollte zwar so früh wie nötig, aber andererseits so spät wie möglich getroffen werden. Die jeweils aktuellen Informationen über Bestände, Aufträge und Bedarfe beeinflussen diese Entscheidung. Das komplexe Problem der Produktionsplanung lässt sich hierbei auf zwei einfache Fragen reduzieren:
  • Welches Produkt sollte als Nächstes produziert werden?
  • Wie groß sollte die entsprechende Produktionsmenge sein?
  • PROOpt unterscheidet sich von herkömmlichen Planungswerkzeugen hauptsächlich durch zwei Ansätze.
  • Die Unsicherheit der Kundenbedarfe wird einer statistischen Betrachtung unterzogen
  • Die aus der Optimierung resultieren den Produktionsvorschläge werden in Form einer Prioritätenliste dem Anwender unterbreitet
  • Produktion muss Kundenbedarfe befriedigen. Wie geht man jetzt aber am besten mit der Bedarfsunsicherheit und der Unsicherheit der Bedarfsprognose um? Heute weit verbreitete Ansätze sind zum einen die Berechnung von Sicherheitsbeständen auf der Basis mittlerer Verkaufszahlen. Zum anderen die Flexibilität der Produktionsplanung.