Forderungsmanagement: So bekommen Sie Bonitätsauskünfte

Ein effektives Forderungsmanagement beginnt nicht erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Versuchen Sie bereits im Vorfeld, Risiken auszuschalten. In der Praxis hat jedes Unternehmen mit Zahlungsausfällen zu tun, besonders kritisch ist die Zahlungsmoral in den Bereichen Güterkraftverkehr und Transport: 4% der Kunden zahlen gar nicht.

Im Schnitt bekommen Unternehmen dieser Branchen ihr Geld erst nach 39 Tagen. Eine Tendenz zur Verschlechterung führt dazu, dass effektives Forderungsmanagement so nötig ist wie nie zuvor. Damit Sie nicht auf schwarze Schafe hereinfallen, sollten Sie unbedingt darauf achten:

  • Verträge immer schriftlich abzuschließen und die normalen AGBs und Haftungsregeln zu verwenden.
  • Dokumentieren Sie die geschäftliche Kommunikation (Briefe, E-Mails, Telefonate) und erfassen Sie die Kundendaten korrekt und umfassend.
  • Überprüfen Sie die Umsatzsteueridentifikationsnummer, vor allem bei Auftraggabern aus dem Ausland. Das können Sie beim Bundesamt für Steuern erledigen.
  • Holen Sie eine Bonitätsauskunft ein.
  • Bestehen Sie auf wöchentliche Zahlungsziele.

Ihr Forderungsmanagement sollte mit einer Ermittlung der Bonität eines potenziellen Geschäftspartners beginnen. Hier bekommen Sie die notwendigen Informationen:

Institution Details Kosten Bewertung
Bank Auskunft über Zahlungsfähigkeit, keine Zahlen, mit Einverständnis des Kunden Bearbeitungsgebühr, etwa 20 Euro niedrige Kosten, zuverlässig für Teilaspekt der Bonität
Schufa Mitgliedschaft erforderlich; Auskünfte über Kunden müssen an Schufa weitergegeben werden Etwa 600 Euro pauschal p.a.; oder Sie bitten den Kunden um eine Eigenauskunft, die ist kostenlos gut bei "Modell Selbstauskunft"
Internet-Auskünfte verschiedene Angebote werden aufgebaut: Bonitätsfinder, DWA-Wirtschaftsauskunft, Atriga gestaffelte Gebühren nach Auskunft und Status des Kunden. Einmalige, umfassende Wirtschaftsauskunft über einen Geschäftspartner bei DWA ca. 80 Euro weder besonders billig noch besonders zuverlässig
Creditreform / Bürgel Mitgliedschaft normalerweise erforderlich, Einzelauskünfte auch für Nicht-Mitglieder. Teuer: Jahresbeitrag und Gebühren für Auskünfte für große Unternehmen empfehlenswert, sonst sehr hoher Kostenfaktor
zuständiges Amtsgericht Informationen, ob die eidesstattliche Versicherung abgegeben wurde oder ein Insolvenzverfahren läuft Kostenlos, schriftlicher Antrag ist erforderlich; ggf. können Sie Unterstützung bei der Recherche durch Ihre IHK bekommen 

niedrige Kosten, zuverlässig für Teilaspekt der Bonität; die Antwort braucht allerdings Zeit