„Klimaneutral“ – Wie es funktioniert und was dahintersteckt

Haben Sie sich nicht auch schon mal gefragt, was es mit dem immer öfter beworbenen Attribut "klimaneutral" genau auf sich hat? Denn objektiv betrachtet, ist es ja technisch unmöglich, einen Brief klimaneutral zuzustellen oder einen Prospekt klimaneutral zu drucken. Lesen Sie jetzt, wie es funktioniert und warum CO₂-Kompensation auch für Ihr Unternehmen interessant sein könnte.

Hintergrund der Angebote klimaneutraler Produkte oder Dienstleistungen ist die Idee der CO?-Kompensation: Das heißt, die bei der Herstellung bzw. Leistungserbringung verursachten CO?-Emissionen werden an anderer Stelle wieder ausgeglichen. Wir erklären, wie es funktioniert und wie Sie selbst klimaneutrale Angebote schaffen können.

Die Idee ist einfach: Ausschlaggebend für den Klimaeffekt ist die Gesamtmenge an CO? in der Atmosphäre. CO?-Ausstoß und -Einsparung führen zu einem weltweiten Ausgleich, egal, wo die CO?-Emissionen verursacht oder vermieden wurden. Was am Ende zählt, ist die Bilanz. So können also beispielsweise die Treibhausgasemissionen eines Fertigungsverfahrens in München neutralisiert werden, indem in Klimaschutzprojekte in Afrika investiert wird.

Es ist eine einfache Rechnung: Wenn Sie die Höhe der CO?-Emissionen Ihrer Produkte oder Dienstleistungen kennen, müssen Sie nur noch prüfen, wie viel es kostet, um diese Menge in einem Klimaschutzprojekt einzusparen. Wichtig dabei ist natürlich die Seriosität des Klimaschutzprojektes, die über Zertifikate nachgewiesen werden kann.

So muss ein Klimaschutzprojekt strenge Anforderungen erfüllen, wie etwa das Prinzip der Zusätzlichkeit: Das bedeutet, dass das Projekt ausschließlich durch die zusätzliche Finanzierung der CO?-Einsparung umgesetzt wird. Anbieter für CO?-Zertifikate gibt es immer mehr. Empfehlenswert aufgrund mehrerer Testsiege ist www.atmosfair.de. Es finden sich aber auch andere vertrauenswürdige Anbieter im Internet.

Die Zertifikate werden dann pro CO?-Menge ausgestellt und können passend gekauft und für die CO?-Kompensation verwendet werden. Wenn Sie also für die Herstellung von 1.000 Stück eines Produkts eine Tonne CO? emittieren, können Sie durch den Kauf eines CO?-Zertifikats über eine Tonne dieser Emissionen neutralisieren. Immer mehr Unternehmen zeigen auf diese Weise ihre Verantwortung. Die Post z. B. nutzt dieses System bereits seit Jahren äußerst erfolgreich mit Ihrem GoGreen-Projekt.

Wie Sie Ihre CO?-Emissionen ermitteln

Im Fall pauschalisierter Rechnungen, wie beispielsweise für Flugreisen, Dienstreisen oder Veranstaltungen, ist dies noch einfach: Hier stellen Ihnen die Zertifikatsanbieter über die Eingabe einiger Informationen ein Berechnungsverfahren der zu kompensierenden CO?-Menge bereit. Schwieriger wird es aber dann, wenn Sie die CO?-Emissionen einer ganzen Produktpalette berechnen wollen.

Beispiel

Der CO?-Rechner von atmosfair berechnet z. B. für einen Flug von Berlin nach München eine Belastung von 250 kg CO? pro Passagier. Für eine Kompensation dieser Menge berechnet atmosfair 9 €.

Auch die Relation können Sie so leicht vergleichen: Ein Kühlschrank etwa kann mit 100 kg CO? ein Jahr lang betrieben werden. Hierfür braucht es dann detaillierte Kennzahlen zu Material- und Energieeinsatz, Wasserverbrauch, Beschäftigung etc.

In diesem Fall helfen spezialisierte Institutionen weiter, wie beispielsweise www.carbonfootprint.com, die für Sie die CO?-Emissionen berechnen und auf Wunsch auch alle weiteren Schritte organisieren.