Fluktuation senken ist ein wirksamer Werthebel

Fluktuation senken heißt: Wachstum und Rendite stärken. Weil in den nächsten Jahren in vielen Professionen der Nachwuchs knapp wird, gewinnt die Aufgabe Mitarbeiterbindung an Gewicht. Wie stark es auf den Erfolg durchschlägt, wenn Mitarbeiter bleiben statt kündigen, zeigt die Schnellimbisskette Dominos.
Deren Geschäft macht wie unter einem Vergrößerungsglas sichtbar, wie wichtig das Thema Fluktuation senken auch in anderen Branchen sein kann.
Ausgangslage: In vielen der Pizza-Läden beträgt die Fluktuation 150 bis 300 Prozent im Jahr; der Monatsumsatz solcher Läden beläuft sich auf 8.500 Dollar.

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So viel kostet der Weggang eines Mitarbeiters: Wenn ein Ladenmanager ersetzt werden muss, kostet das 20.000 Dollar. Wenn eine Küchenkraft geht, fallen 2.500 Dollar an. Jeder Mitarbeiter, der bleibt, spart dem Unternehmen diese Kosten.
Schlüssel, um die Fluktuation zu senken, ist die Person des Managers. Hier gilt die alte Weisheit: Mitarbeiter verlassen schlechte Chefs. Deshalb erhöhte Domino’s die Sorgfalt, mit der die Ladenmanager ausgewählt wurden.
Führungswissen und Betriebswirtschafts-Kenntnisse müssen Mitarbeiter nachweisen, die zum Manager befördert werden wollen. Überdies sorgen die Ladenmanager dafür, dass die Mitarbeiter gerne zur Arbeit kommen. Mittel: Geduld bei der Einarbeitung, keine Bestrafung von Fehlern, Leistung loben, keine unwürdige Kritik – in der Fastfood-Branche keineswegs selbstverständlich.
Ergebnis: Mehr Mitarbeiter bleiben die ersten drei Monate im Job. Es zeigt sich: Wer diese Hürde genommen hat, bleibt auch ein oder zwei Jahre. Durch Stabilität und Qualität im Management konnte die Fluktuation gesenkt werden, weniger Fehler und bessere Bedienung der Kunden sind die Folge. Der Umsatz in den Filialen mit stabiler Führung stieg innerhalb von vier Jahren von 8.500 Dollar auf 20.000 Dollar. Die Fluktuation sank auf unter 100 Prozent (für Schnellimbissketten, die nur den Mindestlohn von 5,15 Dollar/h bezahlen, ein guter Wert).
Einschätzung: Fluktuation zeigt die harten Konsequenzen der weichen Faktoren. Eine 20-prozentige Lohnerhöhung bringt nichts, wenn ein schlechter Vorgesetzter die guten Mitarbeiter vertreibt. Erst wenn die weichen Faktoren in Ordnung gebracht sind, sinkt die Fluktuation. Der Wettbewerbsfaktor stabile Wissensbasis wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen.