Liquiditätsplanung: Sichern Sie Ihre Zahlungsfähigkeit

Eine detaillierte Liquiditätsplanung ist für die Erhaltung der Zahlungsfähigkeit eine zwingende Voraussetzung. Denn im Zweifelsfall gilt: Liquidität geht vor Rentabilität. Vor allem aber gibt Ihnen der Liquiditätsplan Sicherheit, da Engpässe Sie nicht mehr überraschen können.

Eine fehlende Liquiditätsplanung ist häufig Mitauslöser fast aller Insolvenzen. Bereits die Zahlungsunfähigkeit eines Kunden – häufig genügt schon der Ausfall einer (größeren) Forderung, der nicht vorhersehbar war – kann genügen, um die eigene Zahlungsfähigkeit zu gefährden.

Die Liquiditätsplanung schafft Sicherheit

Ihr Unternehmen muss zwingend über angemessene liquide Mittel verfügen. Im Zweifelsfall gilt: Liquidität vor Rentabilität. Mit der Liquiditätsplanung verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Einzahlungen und Auszahlungen und können diese koordinieren. Vor allem aber: Eine Liquiditätsplanung gibt Ihnen Sicherheit, da Engpässe nicht mehr überraschend kommen.

Aufstellen der Liquiditätsplanung

Mithilfe der Liquiditätsplanung stellen Sie fest, wann und in welcher Höhe Ihrem Unternehmen Einzahlungen zufließen oder aber Auszahlungen abfließen. Bevor Sie mit der Planung beginnen, verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über alle Einnahmen und Ausgaben, die im Laufe eines Jahres normalerweise anfallen.

Stellen Sie alle wichtigen Ein- und Auszahlungen zusammen

Stellen Sie als Grundlage für Ihren Zahlungsfähigkeitsplan alle wichtigen Ein- und Auszahlungen zusammen. Um diese Daten für die Planung zu erfassen, verwenden Sie am besten eine Excel-Tabelle, damit Sie die Daten anschließend direkt in Ihre Liquiditätsplanung übernehmen können.

Unterscheiden Sie zwischen lang- und kurzfristiger Planung

Die langfristige Liquiditätsplanung umfasst einen Zeitraum von zwei bis fünf Jahren. Dafür genügt es, die wichtigsten Eckdaten als Jahreswerte darstellen, z. B. Umsatz, Kosten oder Investitionen. So können Sie in Ihrem Liquiditätsplan schnell erkennen, ob Sie mittelfristig eine ausgeglichene Liquiditätslage haben werden oder ob es möglicherweise einen Engpass geben wird.

Bei der kurzfristigen Liquiditätsplanung gehen Sie ins Detail

Die kurzfristige Liquiditätsplanung legt ihren Schwerpunkt auf die kommenden Monate. Sie stellen daher die kurzfristigen Planungen für jeden Monat auf. Je nach Unternehmenssituation kann auch eine wöchentliche Liquiditätsplanung sinnvoll sein.

Sortieren Sie in Ihrer Liquiditätsplanung die Auszahlungen nach Dringlichkeit

Häufig bietet es sich an, die Auszahlungen nach Dringlichkeit zu sortieren. Alle zwingenden Verpflichtungen stehen dann ganz oben. Hierzu zählen z.B. Personalkosten, Steuern, Sozial- und sonstige Auszahlungen.

Weniger dringliche Zahlungen, bei denen eine Verlängerung der Zahlungsfristen (z. B. Lieferantenschulden) oder eine Verschiebung (z. B. Investitionen) möglich ist, stehen in der Liquiditätsplanung weiter unten. So können Sie leichter erkennen, welche Auszahlungen Sie kurzfristig senken können.

Passen Sie Ihre Liquiditätsplanung an aktuelle Gegebenheiten an

Ich empfehle Ihnen, Ihre Liquiditätsplanung regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls an aktuelle Gegebenheiten anzupassen. Auch die beste Planung kann nie ganz die Realität abbilden. Sofern aber die Ist-Werte zu stark von den Plan-Werten abweichen, müssen Sie Maßnahmen einleiten, um die Liquidität sicherzustellen.

Finden Sie die Ursachen für Abweichungen bei Ihrer Liquiditätsplanung heraus

Bevor Sie bei festgestellten Abweichungen irgendwelche Maßnahmen beschließen und umsetzen, sollten Sie sich sowohl die Liquiditätsplanung als auch die Ist-Entwicklung genau ansehen. Stellen Sie zunächst fest, bei welchen Erlösen bzw. Kosten es die größten Abweichungen zum Liquiditätsplan gibt, und versuchen Sie, die Ursachen hierfür zu bestimmen.

Fazit: Jederzeit für eine ausreichende Liquidität zu sorgen, ist eine der wichtigsten Controllingaufgaben. Nutzen Sie hierfür die Liquiditätsplanung – als Frühwarnsystem und auch als Instrument zur Kostenkontrolle.