Lernen Sie die beiden Möglichkeiten der Cash-Flow-Berechnung kennen

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Sie den Cash Flow Ihres Unternehmens berechnen können. Da die erste – die direkte – Variante in der Regel ausscheidet, berechnen Sie diese Kennzahl in der Regel mit der indirekten Methode.

Der Cash Flow ist zur Beurteilung des unternehmerischen Erfolgs häufig besser geeignet als der Jahresüberschuss. Letzterer ist trotz Einführung des BilMoG immer noch durch bilanzpolitische Maßnahmen beeinflussbar. Allerdings muss der Cash Flow explizit berechnet werden, denn er wird weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz ausgewiesen.

Möglichkeiten zur Cash-Flow-Berechnung

Wenn Sie für Ihr Unternehmen den Cash Flow berechnen möchten, besteht das erste Problem schon darin, dass es bis heute keine einheitliche Definition für diese Kennzahl gibt – zumindest dann nicht, wenn Sie ihn mit der indirekten Methode berechnen. Zweifelsfrei korrekt ist die direkte Methode, mit der Sie den Cash Flow wie folgt bestimmen:

Cash Flow = Einzahlungen minus Auszahlungen

Leider ist unser Rechnungswesen nicht darauf ausgelegt, den Cash Flow in dieser Form zu berechnen. Neben dieser direkten Variante zur Cash-Flow-Berechnung existiert daher noch die indirekte Möglichkeit – allerdings in mehreren Varianten.

Indirekte Cash-Flow-Berechnung

Bei der indirekten Cash-Flow-Berechnung bestimmen Sie diese Kennzahl, indem Sie die Daten Ihres Jahresabschlusses so umstellen, dass Sie den Cash Flow zumindest näherungsweise bestimmen können.

Im einfachsten Fall der indirekten Cash-Flow-Berechnung ermitteln Sie den Cash Flow wie folgt:

Jahresüberschuss + Abschreibung (- Zuschreibung) +/- Rückstellungsveränderungen = Cash Flow

Bei dieser sogenannten Praktiker-Formel der Cash-Flow-Berechnung bleiben leider viele zahlungswirksame Vorfälle unberücksichtigt. So sind beispielsweise Änderungen am Forderungs- oder Lagerbestand mit Zahlungsvorgängen verbunden, die sich auf den Cash Flow auswirken. Daher reicht diese einfachste Form der Cash-Flow-Berechnung in vielen Fällen nicht aus.

Diese Vorgänge sollten Sie bei der Cash-Flow-Berechnung ebenfalls berücksichtigen

Je genauer Sie sich dem "richtigen" Cash Flow annähern wollen, desto schwieriger ist die Berechnung. Zu sehr aussagefähigen Ergebnissen kommen Sie aber, wenn Sie neben den Abschreibungen und Rückstellungsveränderungen noch die folgenden Positionen bei Ihrer Cash-Flow-Berechnung berücksichtigen:

  • Erhöhung (-) beziehungsweise Verminderung (+) von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
  • Erhöhung (+) bzw. Verminderung (-) der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten
  • Erhöhung (-) bzw. Verminderung (+) des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
  • Erhöhung (-) bzw. Verminderung (+) der Vorräte bzw. Handelswaren
  • Aktivierte Eigenleistungen (-)

Für kleinere und mittlere Unternehmen dürfte es reichen, wenn Sie diese Positionen bei der Cash-Flow-Berechnung berücksichtigen. Für die praktische Umsetzung bietet sich die Verwendung eines Tabellenkalkulationsprogramms – beispielsweise MS-Excel – an.