Kaum Vertrauen in Führungskräfte

Das Vertrauen in die Qualität der Führungskräfte hat weltweit abgenommen. Nach der aktuellen Studie Global Leadership Forecast ist das Vertrauen in die Qualität der Führungskräfte in den vergangenen acht Jahren stetig zurückgegangen.

Im Rahmen der weltweit umfangreichsten Untersuchung zu Führungsmethoden und Führungkräften in Organisationen wurden mehr als 13.700 Führungskräfte und HR-Verantwortliche in 76 Ländern befragt. Die Ergebnisse der Untersuchung zum Vertrauen in Führungskräfte wurden im Global Leadership Forecast dokumentiert.

Der Studie untersucht ferner, warum das Vertrauen in die Führung trotz des erhöhten Fokus auf die Entwicklung von Führungstalenten weiterhin abfällt. Sie kommt dabei zu folgenden Erkenntnissen:

Führungskräfte werden nicht richtig entwickelt
Der Global Leadership Forecast zeigt auf, dass lediglich 41 Prozent der Führungskräfte mit dem zufrieden sind, was ihnen ihre Organisation zur Entwicklung ihrer Führungsfähigkeiten anbieten. Dies entspricht einem Rückgang von 12 Prozent im Vergleich zum letzten Leadership Forecast, der vor zwei Jahren veröffentlicht wurde.

Entwicklungsprogramme werden mangelhaft durchgeführt
Im Rahmen der Untersuchung wurden HR-Experten gebeten, 10 Erfolgsfaktoren für die Durchführung ihrer Führungskräfteentwicklungsprogramme zu bewerten. Nur 44 Prozent erzielten eine positive Einschätzung über alle Faktoren hinweg.

Unternehmen vernachlässigen vor allem solche Maßnahmen, die den Führungskräfteentwicklungsprogrammen den nötigen Schub geben. Den meisten Managern mangelte es an den Fähigkeiten oder der Verantwortlichkeit, ihre Mitarbeiter zu entwickeln. So gaben z. B. 56 Prozent der Führungskräfte an, dass sie und ihr Manager keinen formalen Entwicklungsplan erstellt hätten. Bei Senior Managern war dies noch seltener der Fall. Laut HR-Experten wurden nur 35 Prozent der Senior Manager für den Erfolg von Führungskräfteentwicklungsprogrammen in die Verantwortung genommen.

Unvollständiges Nachfolgemanagement
Die Baby-Boom-Generation geht bald in den Ruhestand und die Folgegenerationen bieten einfach nicht genügend Führungskräfte, um diese zu ersetzen. Dennoch haben weniger als die Hälfte der Unternehmen Nachfolgepläne für jede Führungskräfte-Ebene. Diejenigen, die Nachfolgepläne haben, ignorieren häufig Führungskräfte unterhalb der Abteilungsebene. Des Weiteren scheitern schätzungsweise 37 Prozent der Nachfolgekandidaten.

Vernachlässigung von Führungskräften mit multi-nationaler Verantwortung
Die multi-nationale Führung ist eine gewaltige Verantwortung. Sie verlangt von den Führungskräften Entscheidungen in einem komplexen und vieldeutigen Umfeld zu treffen, kulturelle Nuancen zu erkennen und den Führungsstil entsprechend anpassen zu können. In multi-nationalen Unternehmen arbeiteten 28 Prozent der Führungskräfte in Verantwortungs- oder Geschäftsbereichen, die ein hohes Maß an Zusammenarbeit mit Führungskräften aus verschiedenen Ländern verlangte. Lediglich 29 Prozent der multi-nationalen Unternehmen besaßen aber Prozesse, um ihre Führungskräfte darauf hin zu entwickeln.

Detaillierte Ergebnisse der Studie zum Vertrauen in Führungskräfte
Die detaillierten Studienergebnisse stehen auf der Internet-Seite der DDI Deutschland GmbH zum Download zur Verfügung.