Eine verlustfreie Bewertung deckt schlechte Geschäfte auf

Viele Unternehmer sehen die verlustfreie Bewertung nur als formalen Akt, der vom Bilanzrecht in bestimmten Fällen eingefordert wird. Dabei beinhaltet dieses Buchhaltungswerkzeug einige sehr interessante Möglichkeiten, schlechte Geschäfte frühzeitig zu erkennen. Diese Chance sollte jeder Unternehmer nutzen, denn wenn erst einmal viel Geld investiert worden ist, bevor eine schlechte Strategie auffällt, ist es vielleicht schon zu spät, um den größten Schaden noch zu verhindern.

Mit einer verlustfreien Bewertung in die Zukunft schauen

Gute Unternehmer schauen nicht nur die Vergangenheit und in die Gegenwart, sondern auch in die Zukunft. Allerdings lassen sich viele Unternehmer bei der Beurteilung der Zukunftsperspektiven eher von Emotionen als von nüchternen Fakten leiten.

Die verlustfreie Bewertung ist ein gnadenloses Buchhaltungsinstrument, mit dem Sie beispielsweise ermitteln können, ob eine Dienstleistung Ihres Unternehmens sich auch in Zukunft rechnen wird. Sie müssen also gar nicht abwarten, bis Sie im praktischen Geschäft Zahlen generiert haben, sondern Sie können schon vorher eine gute Abschätzung vornehmen. Wenn Sie unrentable Dienstleistungen und Produkte rechtzeitig vom Markt nehmen, können Sie unnötige Verluste vermeiden.

Eine unabhängige Instanz für die verlustfreie Bewertung schaffen

Ganz grundsätzlich gibt es bei der verlustfreien Bewertung immer das Problem, dass die Person, die die Bewertung vornimmt, einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Endresultat hat. Manche Werte müssen sinnvoll abgeschätzt werden, wenn es noch keine Erfahrungswerte gibt. Bei der verlustfreien Bewertung ziehen Sie alle Kosten, die bei der Dienstleistung mit Ihrer seinem Produkt entstehen, vom Verkaufserlös ab. Es liegt auf der Hand, dass Sie mit ein wenig Geschick die Rechnung schönen könnten. Deswegen ist es ratsam, keinen Druck auf die Person bzw. die Abteilung auszuüben, die für die verlustfreie Bewertung zuständig ist. Im Idealfall wird die Arbeit von einem externen Dienstleister übernommen.

Die richtigen Schlüsse aus den gewonnenen Daten ziehen

Wenn eine verlustfreie Berechnung aufzeigt, dass der Erlös eines Produkts oder einer Dienstleistung gerade so die Kosten deckt, mag das prinzipiell noch akzeptabel sein. Aber es ist absehbar, dass diese Situation sich in Zukunft negativ entwickeln wird. Kostensteigerungen sind auf allen Ebenen möglich und es ist deutlich schwieriger, die Kosten zu reduzieren. Deswegen sollten Sie auch dann, wenn eine verlustfreie Berechnung ein relativ positives Ergebnis bringt, bereits darüber nachdenken, wie Sie Optimierungsmaßnahmen für diese spezielle Dienstleistung bzw. dieses spezielle Produkt durchführen können.

Mit klaren Fakten Mitarbeiter und Führungskräfte überzeugen

Ein ganz grundsätzliches Problem bei Umstrukturierungen und Veränderungen in einem Unternehmen besteht darin, dass die Führungskräfte und die Mitarbeiter dazu tendieren, funktionierende Strukturen nicht aufzubrechen. Mit einer verlustfreien Berechnung in der Hinterhand können Sie auch zu einem Zeitpunkt, an dem scheinbar noch keine Veränderung notwendig ist, präzise dokumentieren, warum es trotzdem sinnvoll ist, Veränderungen vorzunehmen.

Als Unternehmer haben Sie selbstverständlich auch die Möglichkeit, Weisungen zu geben ohne diese zu erklären. Aber letztlich sind Sie darauf angewiesen, dass Ihre Belegschaft Ihre Entscheidungen mitträgt und mit großer Leidenschaft umsetzt. Das funktioniert am besten, wenn Sie nachvollziehbare Argumente vorweisen können.