E-Brief fällt im Test durch

Einige Wochen nach Einführung des E-Briefes liegen erste Tests vor. Die elektronische Variante des Briefes (E-Brief, E-Postbrief) ist nach einem Test der Stiftung Warentest noch kritisch zu beurteilen.

Der neue E-Brief sollte das Geschäft mit dem Porto revolutionieren. Seit Juli 2010 können Kunden der Deutschen Post ihre Post als E-Briefe auch über das Internet verschicken. Zeit für einen ersten Test.

Stiftung Warentest beurteilt den E-Brief
Zwei Tester der Stiftung Warentest haben sich nach Start des E-Postbriefs für diesen neuen Dienst der Post angemeldet. Während das erste Testkonto nach sechs Tagen frei geschaltet wurde, brauchte man für das zweite über drei Wochen.

E-Brief-Tester der Stiftung Warentest empfehlen einige Einstellungen
Die Stiftung Warentest empfiehlt allen Nutzern, noch vor dem Versand des ersten E-Briefes, einige Einstellungen vorzunehmen. Insbesondere sollte man den Einzelverbindungsnachweis aktivieren. Besonders geärgert hat im E-Brief-Test, dass diese Einstellung rückwirkend nicht mehr geändert werden konnte.

Wer sich nicht täglich einloggen möchte, nur um nachzusehen, ob der "elektronische Briefkasten" einen E-Brief erhält, kann sich per SMS über einen Eingang informieren lassen. Auch sollte man sein Guthaben aufladen, so die E-Brief-Tester.

Versenden von E-Briefen im Test
Ein E-Brief kostet mit 55 Cent genauso viel wie ein normaler Papierbrief. Postkunden können allerdings wählen, ob ihr E-Brief elektronisch an ein anderes E-Postbrief-Konto geschickt oder von der Post ausgedruckt und durch den Briefträger zugestellt wird.

Obwohl bisher kaum jemand eine E-Postadresse besitzt, bemängelten die Tester der Stiftung Warentest, dass man bei der Suche nach einem Empfänger durch das öffentliche Adressverzeichnis kaum unterstützt wird.

Da zahlreiche E-Postadressen keine genauen Personenangaben enthalten, entfällt häufig die Möglichkeit, den Brief traditionell per Briefträger zu versenden. Wer andererseits nur die normale Adresse des Empfängers kennt, findet häufig nicht die E-Postadresse.

E-Briefe kommen nicht an
Die Stiftung Warentest bemängelte beim E-Brief ferner das Fehlen von Plausibilitätsprüfungen. Ungültige Postleitzahlen wurden vom System anstandslos akzeptiert.

Zustellung von E-Briefen im Test
In ihrer Werbung verspricht die Post eine Zustellung des E-Briefes am nächsten Werktag. Im Test der Stiftung Warentest konnte die Post dieses Versprechen nicht immer einhalten. Einige E-Briefe, die die Tester der Stiftung Warentest am Dienstagnachmittag aufgegeben haben, kamen erst am Donnerstag beim Empfänger an.

Auch das Versenden von Anlagen hat beim E-Brief-Test nicht immer funktioniert. Insbesondere stellten die Tester fest, dass PDF-Dateien ohne Seitenrand zwar hochgeladen, aber nicht versendet werden konnten.

Schließlich ist nach Ansicht der Stiftung Warentest auch auf die Druckvorschau kaum Verlass. Die ausgedruckten E-Briefe sahen im Test ganz anders aus, als sie in der Druckvorschau angezeigt wurden.

Wer sich detailliert über den E-Brief-Test informieren möchte, findet auf der Seite der Stiftung Warentest weitere Einzelheiten.