Italienische Städte mit öffentlichen Verkehrsmitteln entdecken

Auch in Italien wird man aufgefordert, aufs mezzo di trasporto privato (privates Verkehrsmittel) möglichst zu verzichten und dem il mezzo di trasporto pubblico (das öffentliche Verkehrsmittel) vorzuziehen, und das aus vielen guten Gründen: inquinamento (Verschmutzung), rumore (Lärm), congestione del traffico (Verkehrsstauung), incidenti (Unfälle), Stress, costi (Kosten) und – nicht zuletzt – multe (Strafzettel). Diese Aufforderung kann für Fremde und Ausländer, die sich in der città (Stadt) nicht auskennen, umso günstiger und attraktiver sein. Durch diesen Artikel laden wir Sie also zu einer corsa (Fahrt) mit einem mezzo di trasporto cittadino (Stadttransportmittel) ein, die Ihnen bestimmt Spaß machen wird. Salite, dunque! (steigen Sie also bitte ein!).

Womit können Sie fahren?

Die größten und wichtigsten italienischen Städte bieten den Fahrgästen normalerweise:

Pullman (auch autobus) = Bus

Tram = Straßenbahn

Metropolitana (auch metro) = U-Bahn. (Sprachliche Bemerkung: in Turin schreibt man dieses Wort mit männlichem Genus und der Akzent fällt auf das „o“: il metrò, was sich aufs Französisch „le métro“ zurückverfolgen lässt, das wiederum die Abkürzung von „(train) métropolitai““ ist. Nämlich die Turiner sprechen einen aus historischen Gründen halbfranzösischen Dialekt, der seine Einflüsse auch auf dieses Wort ausgeübt hat.

Ab Mailand hinunter hingegen herrscht die weibliche Version des Wortes, la metro, Abkürzung von (ferrovia) metropolitana (s.o.).

Ascensore cittadino =  Stadtaufzug. In città su e giù (buchstäblich “Auf-und-Ab-Städten“), d.h. solchen, die sich über eine schmale Landzunge erstrecken und paar hundert Meter dahinter steil steigen, gehören diese Lifte zu den üblichen Transportmitteln. Innerhalb weniger Minuten kann man vom Meer zum Berg fahren und umgekehrt (Genua ist das berühmteste Beispiel in Italien).

Funicolare = Standseilbahn. Die sind auch, aber nicht nur, für Touristen da und in mehreren italienischen Städten im Einsatz, z.B. in Turin: funicolare di Superga; in Bergamo: eine solche, die von la città bassa (den unteren Stadtvierteln) zu la città alta (den oberen Stadtvierteln mit der Altstadt) fährt; wieder Genua: funicolare di Righi; Neapel: jemand von Ihnen mag schon das bekannte Liedchen funiculì funiculà gehört haben, das aus Anlass der Eröffnung der Standseilbahn auf den Vesuv (1880) geschrieben wurde.

So behalten Sie die Orientierung beim Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Wenn Sie ein mezzo di superficie (oberirdische Verkehrsmittel) nehmen, dann müssen Sie alla fermata (zur Haltestelle) gehen. In den größten Städten sind alle Haltestellen mit Anzeigen ausgestattet, denen Sie die Wartezeit ablesen können, bis das nächste Verkehrsmittel ankommt. Passen Sie auf: an Bord werden keine biglietti (Fahrkarten) verkauft: die müssen Sie sich bei Tabakläden, Zeitungskiosken, Bars oder in den Büros der städtischen Transportgesellschaft besorgen.

Einmal eingestiegen entwerten Sie Ihre Karte nell‘obliteratrice (im Entwerter). Achtung: vergessen Sie nicht, il biglietto (s.o.) zu kaufen oder – innerhalb der ersten nächsten Haltestelle – zu entwerten: die Strafe kann bis 200 Euros betragen!

Wenn Sie la metropolitana (s.o.) nehmen, dann müssen Sie alla stazione (zur Station) gehen (durch ein großes weißes „M“ auf rotem Umfeld angegeben). Was Fahrkarten anbelangt, gilt das Gleiche, was oben für oberirdische Verkehrsmittel gesagt worden ist. Entwertet muss die Fahrkarte an eigens dafür bestimmten Durchgängen: Sie geben die Karte in einen kleinen Schlitz rechts Ihrer ein, und sie wird Ihnen nach paar Sekunden durch einen anderen Schlitz vor Ihnen zurückgegeben. Danach öffnen sich zwei kleine Glastürchen: gehen durch und nehmen Sie die Karte wieder.

Wie verkehren die Transportmittel?

Es ist unterschiedlich: einige fahren von einer capolinea (Endstation) zur anderen und zurück, andere fahren im Kreis, wobei es nur ein capolinea (s.o.) gibt!

Vorteile öffentlicher Verkehrsmittel

In manch einer italienischen Stadt fahren die ristotram, mit Restaurants ausgestattete Straßenbahnen, in denen man die Sehenswürdigkeiten bewundern kann, während man isst.

Egal wie Sie reisen, nehmen Sie aber öffentliche Verkehrsmittel am liebsten: es lohnt sich bestimmt und in vieler Hinsicht! Gute Fahrt.

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