Flussschifffahrt in Italien: Vokabular für den Urlaub auf dem Wasser

Sind Sie der üblichen Meeres- oder Seeboote müde? Wollen Sie etwas genauso Spannendes – oder sogar Spannenderes – obwohl immer noch weniger Geübtes erfahren? Dann lassen Sie sich überraschen und probieren Sie la navigazione fluviale (die Flussschifffahrt).

Italien hat bestimmt keine so großen und über ihre ganze Länge schiffbaren Flüsse wie der Rhein, die Donau, die Rhone, geschweige denn die riesigen amerikanischen Flüsse.Aber trotzdem fehlt es dem Land nicht an manchen, auf deren einigen Strängen kleinere, hübsche Touristenkähne ruhig und entspannend fließen und flottieren können.

Denken Sie zum Beispiel an den Po, den Tevere (Tiber), den Ticino (Tessin) und auch kleinere, wie die Etsch und den Adda. Falls Sie sich in Turin oder in Rom befinden, könnten Sie die Möglichkeit in Erwägung ziehen, auf dem Po bzw. dem Tiber zu segeln, auf von tüchtigen barcaioli (Bootsführern) geführten Booten. Wenn Sie in Mantua sind, versäumen Sie nicht, eine crociera (Kreuzfahrt) auf dem Mincio anzutreten! Wir garantieren Ihnen, dass diese crociere fluviali (Flusskreuzfahrten) den crociere marittime (Meerkreuzfahrten) wirklich in nichts nachstehen.

La navigazione fluviale: Die Flussschifffahrt in Italien

Grundsätzlich unterscheidet sie sich nicht sehr von der navigazione marittina e lacustre (Schifffahrt auf Meer und auf See): i battelli (die Boote) fahren von un imbarcadero (einer Landungssteg) ab und legen daran an. Da können Sie sich zwischen mehrartigen gite (Ausflügen) entscheiden, z.B.:

  • gita di 1 ora / 2 ore… = 1-stündigem / 2-stündigem …Ausflug
  • gita di mezza giornata con pranzo a bordo = halbtägigem Ausflug mit Mittagessen an Bord
  • gita notturna con cena a bordo e ballo = Nachtausflug mit Abendessen an Bord und Ball (sehr romantisch!).

In ausgeprägt touristischen Städten steht i.d.R. ein mehrsprachiger Führer zur Verfügung, der Ihnen das Panorama beschreiben und verschiedene Infos geben wird, z.B.:

  • le sponde di questo fiume sono basse/alte, sabbiose/rocciose, rigogliose/brulle = die Ufer dieses Flusses sind niedrig/hoch, sandig/felsig, wuchernd/kahl
  • il fiume segue un percorso lineare/tortuoso/meandrico = der Fluss weist einen linearen/gewundenen/mäandrischen Verlauf auf
  • il fondo è melmoso/roccioso/regolare/irregolare = der Flussboden ist schlammig/felsig/gleichmäßig/ungleichmäßig
  • la foce del fiume è a delta/estuario = bei der Flussmündung handelt es sich um eine Delta-,/ Trichtermündung

Wenn Sie nicht touristisch segeln wollen, dann schlagen wir Ihnen vor, dass Sie mitfahren! Berücksichtigen Sie z.B. den Fluss Po: im tratto (Strang) zwischen der Lombardei und Emilia bis zum Delta in Valli di Comacchio (bei der Adria) überleben immer noch pescatori (Fischer); Sie könnten also auf einem battello da pesca (Fischboot) hin- und hersegeln.

Eine einzige, einmalige und kaum wiederholbare Gelegenheit zu sehen, wie im Fluss gefischt wird! Der Fischer mag ihnen seine reti (Netze) und nasse (Reusen) zeigen und seine tecnica di pesca (Fischtechnik) erklären. In den Valli di Comacchio (s.o.) existiert eine gedeihende, blühende, üppige und ergiebige pesca delle anguille (Aalfischerei) Wenn Sie Glück haben, können Sie mal vielleicht auch manche trote (Forellen), carpe (Karpfen), pesci-gatto (Bärtsche), tinche (Schleien), acquadelle und arborelle (beides sehr kleine, fast winzige Fische, die man in Öl gebraten verzehrt) aus dem Wasser herausziehen. Einst fischte man auch gamberi e granchi di fiume (Flusskrebse und –krabben). Sogar waren nicht wenige Männer granchiaroli (Krabbenfischer) von Beruf. Heutzutage sind Flusskrustentiere aber leider nunmehr sehr selten geworden: troppo sfruttamento (zu viele Ausbeutung).

Glauben Sie uns: ein marinaio d’acqua dolce (wortwörtlich: Süßwassermatrose) zu sein, mag eine sympathische Erfahrung werden!

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