Zielvorgaben – So definieren Sie sie richtig

Es ist ein offenes Geheimnis: In Zielvereinbarungen wird vieles so schlecht formuliert, dass sich anschließend keiner mehr daran hält. Auf Ziele dieser Art kann jedes Unternehmen problemlos verzichten. Gefährlich wird es, wenn die Ziele nicht erreicht werden und keiner merkt es. Lesen Sie, worauf Sie bei der Zielvereinbarung achten müssen.

Ein Ziel zu vereinbaren heißt zu sagen, wie es zu einem bestimmten künftigen Zeitpunkt aussehen soll. Es ist kein Zufall, dass diese Definition auch in ähnlicher Form bei der Unternehmensplanung zu finden ist.

Planen heißt, künftige Zusammenhänge so gut es geht überschaubar zu machen. So kann das eigene Handeln und Entscheiden bestmöglich darauf ausgerichtet werden. (angelehnt an Alois Gälweiler: Unternehmensplanung)

Es handelt sich bei der Zielbestimmung um einen geistigen Prozess, der nichts mit Plänen zu tun hat. Unternehmensplanung + Zielvereinbarung sind die Voraussetzungen für Pläne. Pläne wiederum sind somit die Folge der Zielvereinbarung und der Unternehmens-Planung. Pläne sind Schritt für Schritt-Anleitungen und werden zu Papier gebracht.

Wie findet ein Unternehmen nun ein ertragsträchtiges Ziel

Wenn es richtig gemacht werden soll, ist es ratsam mit der eigenen Nabelschau zu beginnen (SWOT – Analyse).

Wo haben wir unsere Stärken + Schwächen? Hier gilt es vor allem interne Abläufe zu prüfen und zu verbessern. Sofern es möglich ist, an die Daten der zwei bis drei wichtigsten Mitbewerber zu kommen, sollten Sie die eigene Stärken-Schwächen-Bilanz mit den Mitbewerber-Gegebenheiten vergleichen.

Im nächsten Schritt sollten Sie die eigenen Chancen und Risiken – ebenfalls unter Mitbewerber-Beachtung – möglichst objektiv abschätzen. Ein gutes Ziel, dass berücksichtigt werden muss, richtet sich somit stets an der SWOT-Analyse aus. Wie werden denkbare Ziele geprüft? Welche Ziele sollen verfolgt und welche sollen fallengelassen werden?

Ein gutes Ziel-Beurteilungs-Schema bietet folgende Formel

S Speziell muss das Ziel sein, hier ist die Zieleindeutigkeit gefragt.
M Messbar müssen die Ziele sein, motivierend wäre auch gut.
A Aktuell, ausführbar und akzeptabel sind Zielvorgaben
R Realisierbar müssen Ziele sein
T Technisch machbar muss es sein – und terminierbar ist auch Pflicht
W Wirtschaftlichkeit muss gegeben sein
Ö Ökologisch vertretbar müssen Zielvorgaben sein

Dazu kommt:

a. Wir brauchen einen Startpunkt – das ist die Ausgangs-Situation.

b. Wir brauchen den Endpunkt – das soll als Ergebnis herauskommen

c. Was soll verändert werden (Regelstrecke)? Der Umsatz wäre hier ein gutes Beispiel, der Gewinn wäre sicherlich auch nützlich.

d. Wir brauchen den Änderungsumfang.

Beispiel (datenrechtlich stark vereinfacht)

Ein befreundetes Unternehmen – im ökologisch und rechtlich unbedenklichen Raum – machte im Jahr 2011 einen Umsatz von 10.000.000 €.
= Startpunkt oder Ausgangs-Situation ( a )

Ende 2012 sollte der Umsatz bei 12.000.000 € liegen
= Endpunkt ( b )

Der Umsatz sollte verändert werden ( c )

Der Änderungs-Umfang = 20% ( d )

Anzumerken ist, dass das Ziel dieser Firma erreicht wurde, sogar um 500.000 € überschritten. Dabei stimmten auch die sonstigen Rahmendaten, wie Gewinn, Cash-Flow usw.

Vorschlag

Prüfen Sie selbst die eben genannte Zielvereinbarung mit der SMARTWÖ – Formel. Sie werden erkennen, dass alle Kriterien eingehalten wurden.

Beispiel für ein schlechtes Ziel

Frau Schulz kümmert sich um den Betriebsausflug im Herbst 2013. Prüfen Sie auch hier mit der SMARTWÖ-Formel.