So ermitteln Sie die Fluktuationsrate

Die Fluktuationsrate gibt Auskunft darüber, in welchem Maße Mitarbeiter das Unternehmen verlassen haben. Aufgrund des zunehmenden Mangels an Fachkräften wird es immer wichtiger, diese Abwanderungen genau zu beobachten und gegenzusteuern. Die Ermittlung einer Fluktuationsrate gehört dazu, jedoch gibt es einiges zu beachten, damit Rückschlüsse auf die Ursachen der Fluktuation möglich sind.

Arbeitgeber unternehmen vielfältige Anstrengungen, um geeignete Fachkräfte für ihr Unternehmen zu finden. Umso schmerzlicher ist es, wenn Mitarbeiter, die einen wertvollen Beitrag zum Unternehmensergebnis leisten, die Firma verlassen, denn die Kosten für eine Neubesetzung der Stellen sind hoch.

Ursachenforschung zur Fluktuation ist, unterstützt durch ein aussagekräftiges Reporting, daher immer dann angezeigt, wenn sich die Anzahl der Austritte in einem unerwartet hohen Umfang bewegt. Eine Beurteilung über die Höhe dieser Zahl findet ihren Anfang in der Ermittlung einer Fluktuationsrate.

Differenzieren Sie die Fluktuationsrate nach Tätigkeiten
Die notwendige Aussagekraft wird nur dann erreicht, wenn die Fluktuationsrate für homogene Gruppen ermittelt wird. Dies betrifft insbesondere Tätigkeiten, aber auch regionale Unterschiede müssen berücksichtigt werden. Sie sollten durch eine differenzierte Ermittlung Fragen darüber beantworten können, welche Mitarbeitergruppen besonders abwanderungsgefährdet sind oder waren.

Sinnvolle Zeiträume statt jährlicher Ermittlung
Statt eine Fluktuationsrate ausschließlich kalenderjährlich zu ermitteln, sollten Zeiträume bedarfsgerecht festgelegt werden. So kann eine quartalsweise Ermittlung ebenso sinnvoll sein, wie eine jährliche, die aber von Kalenderjahren abweicht. Saisonale Schwankungen sind zu berücksichtigen.

In die Fluktuationsrate nicht alle Mitarbeiter einbeziehen
Schließen Sie in die Berechnung der Rate nur die Mitarbeiter ein, deren Austritte sie wirklich interessieren. Dies werden i. d. R. hauptsächlich die Eigenkündigungen sein.

Vorsicht bei Vergleichen mit anderen Unternehmen
Zur Standortbestimmung ist ein Vergleich mit anderen Unternehmen sehr sinnvoll. Besonders hilfreich sind die Zahlen der direkten Mitbewerber, wenngleich diese regelmäßig schwieriger zu beschaffen sind. Beim Vergleich ist jedoch darauf zu achten, dass die Datenerhebung und die Berechnung der Fluktuationsrate exakt gleich erfolgte. Da es keine einheitlichen Standards für die Berechnung gibt, sind unzulässige Vergleiche leider keine Seltenheit.

Fluktuationsrate mit anderen Informationen kombinieren
Um an die Ursachen der ungewollten Fluktuation zu kommen, sollten Sie weitere Instrumente der Personalarbeit, wie z. B. das Austrittsinterview heranziehen. Auch eine Umfeldanalyse gehört bei einer umfassenden Untersuchung dazu, wie auch regelmäßige Zufriedenheitsbefragungen.