Personalcontroller: Portrait eines Berufsbildes

In dieser Beitragsreihe über Personalplanung und –controlling wird es Zeit, auch einmal über diejenigen zu schreiben, die für diese Tätigkeiten verantwortlich sind: Personalcontroller. Wie werden Personalcontroller ausgebildet, welche Voraussetzungen sollten sie mitbringen und wo werden Sie typischerweise beschäftigt?

Das Personalcontrolling ist eine vergleichsweise junge Disziplin. Mit fortschreitenden technischen Möglichkeiten hielten erst in den späten achtziger und in den neunziger Jahren Personalcontroller Einzug in die Unternehmen. So wie die organisatorische Anbindung des Personalcontrollings uneinheitlich zwischen Controlling- und Personalbereich variierte, brachten auch die Personalcontroller mal Controlling- und mal personalwirtschaftlichen Hintergrund mit.

Sie bauten die Funktion Personalcontrolling in den Unternehmen auf, bevor es Personalcontroller gab, die sich in einem Ausbildungsgang speziell auf diese Aufgabe vorbereitet hatten.

Ausbildung zum Personalcontroller
Heute gibt es die Möglichkeit, sich im Rahmen des Betriebswirtschaftsstudiums schwerpunktmäßig mit den Aufgaben des Personalcontrollers vertraut zu machen. Aber auch im Bereich der nebenberuflichen Weiterbildung sind umfassende Angebote zur Spezialisierung zum Personalcontroller vorhanden. Beispielhaft sei hier das Angebot der Deutschen Gesellschaft für Personalführung ( www.dgfp.de) genannt.

Personalcontroller sind kreative Erbsenzähler
Böse Zungen behaupten, Personalcontroller seien nicht Fisch, nicht Fleisch. Zu "soft" für "echte" Controller, zu zahlenorientiert für "echte" Personaler. Dahinter steht in Wirklichkeit ein umfassendes Anforderungsprofil. Personalcontroller müssen Skills aus beiden Bereichen in sich vereinigen. Sie müssen personalwirtschaftliche Vorgänge verstehen und gleichzeitig eine Zahlen- und IT-Affinität besitzen. In einem anderen Zusammenhang habe ich sie mal "kreative Erbsenzähler" genannt.

Personalcontroller sind Berater
Personalcontroller müssen darüber hinaus eine Beratungskompetenz besitzen, denn ihre Produkte sind erklärungsbedürftig. Sie müssen aus den oft vage formulierten Anforderungen klare Aufträge machen und ihre Auftraggeber über die Möglichkeiten von Personaldatenauswertungen und Analysen beraten. Bei der Ergebnispräsentation ist darüber hinaus eine Konfliktbereitschaft notwendig, denn nicht immer hat der Personalcontroller nur gute Nachrichten zu überbringen.

Hauptberufliche Personalcontroller ab 1.000 Mitarbeiter
In Unternehmen ab ca. 1.000 Mitarbeitern findet man hauptberufliche Personalcontroller. In kleineren Unternehmen wird die Personalcontroller-Funktion von Generalisten der Personalarbeit als eines von mehreren Themen abgedeckt. Über ein einfaches Berichtswesen kommt man dabei jedoch nicht hinaus. Soll das Personalcontrolling als strategische Funktion implementiert werden, muss ein Personalcontroller sich ausschließlich diesen Aufgaben widmen können.