Demographie führt zu Versorgungsengpässen

Die Auswirkungen der demographischen Entwicklung sind bekannt. Im Wesentlichen wird sie dazu führen, dass es mehr alte Menschen geben wird, und dass Nachwuchsmangel durch geburtenschwache Jahrgänge entsteht. Was aber, wenn diese beiden Faktoren unmittelbar aufeinander treffen?

Versorgungsengpässe aufgrund Demographie vorhersehbar
Die einzelnen Faktoren der demographischen Entwicklung sind schon isoliert betrachtet alarmierend genug. Gravierend wird es dort, wo ein Zusammenhang zwischen den Personengruppen besteht. Dort, wo die wachsende Zahl der alten Menschen auf eine immer geringere Zahl junger Menschen trifft. Gemeint ist die Personalsituation in den Berufsfeldern der ambulanten und stationären Pflege.

Hier wird es, wenn man den statistischen Vorausberechnungen folgt, zu erheblichen Versorgungsengpässen kommen. Die Problematik geht weit über die viel diskutierte Arbeitnehmerknappheit hinaus. Zwar ist es zunächst ein Problem für Unternehmen, geeignete Mitarbeiter zu finden, in der Folge trifft es jedoch die Menschen, die dann nicht oder nur unzureichend versorgt werden können.

Demographie: Mehr alte Menschen, kaum Nachwuchs
Bis zum Jahr 2020 rechnet man mit einem Bedarfsanstieg im Bereich der Alten- und Pflegeheime um ca. 450.000 Plätzen, dies entspricht einem Zuwachs um ca. 68% gegenüber der heutigen Situation. Etwa im gleichen Zeitraum geht die Zahl der Realschulabgänger (diese stellen die größte Gruppe der in der Pflege Beschäftigten) um 13% zurück.

Hier offenbart sich eine Lücke, die, wenn man regionale Betrachtungen hinzuzieht, noch größer wird. Gerade die Bundesländer, die absehbar überaltern, weisen den größten Rückgang der Schülerzahlen auf. Da man Pflegeleistungen nicht örtlich verlagern kann, wird sich hier eine Situation präsentieren, die einzelne Unternehmen kaum werden lösen können. Gleichwohl zeigt es die immensen Anforderungen an Personalplanung und Rekrutierung, die in diesem Branchenbereich vorherrschen werden.

Demographie führt allerorten zum "War for Talents"
Der "War for Talents" wird sich also auch außerhalb der Ingenieurberufe abspielen. Die Lösungsmöglichkeiten sind begrenzt. Finanzielle Spielräume seitens der Unternehmen sind aufgrund der besonderen Finanzierungssituation begrenzt. Mögliche, bereits diskutierte Umgestaltungen der Berufsbilder mögen ein Lösungsansatz sein, um das Dilemma zu entschärfen.

Alle am unternehmerischen Prozess Beteiligten werden hier gemeinsam Lösungsmöglichkeiten erarbeiten müssen. Die klassischen Instrumente der Personalarbeit werden angesichts dieser komplexen Problematik isoliert angewendet nicht erfolgreich sein können.