Warum Sie Ihrem Chef vom Fernstudium erzählen sollten

Kürzlich las ich einen Blog zum Thema Fernstudium und der Frage, was man diesbezüglich seinem Chef erzählen sollte. In der folgenden angeregten Diskussion wurde Unverständnis über die Frage laut. Dabei waren die Ängste der Mitarbeiterin durchaus verständlich. Lesen Sie hier, ob es sinnvoll ist, mit dem Chef über Weiterbildungsmaßnahmen zu reden.

Grundsätzliches

Jede Aus- und Fortbildung, jede Weiterbildung ist mit Vorteilen, aber auch mit Risiken verbunden. Ideal ist die Situation, wenn sich die Interessen des Betriebes und des Mitarbeiters treffen. Die Weiterbildung einer Personalsachbearbeiterin zur Personalkauffrau ist bruchlos, wenn die Stelle neu aufgewertet werden soll und höhere Qualifikationen im Personalsektor erwartet werden.

Risiken bei der Weiterbildung  

Es lassen sich Leitfragen formulieren, die man vor einer
Entscheidung zu einer Weiterbildung oder einem Fernstudium beantworten
sollte:

  • Welche Ziele strebe ich mit dieser Weiterbildung intern oder extern an?
  • Gibt es die der Qualifikation entsprechenden Arbeitsplätze in meinem Unternehmen?
  • Verändere ich mit der Wahl meiner Weiterbildung / meines Studiums grundsätzlich mein Kompetenz- und Berufsprofil?

Schreckt die hohe zu erwartende Qualifikation gar meine Vorgesetzten ab?

Gerade in Kleinbetrieben kann das soziale Gefüge instabil werden,
wenn einzelne Mitarbeiter gleichwertige oder höhere Qualifikationen als
ihre Vorgesetzten erwerben. Ich habe es in meiner langjährigen Tätigkeit
als Prüfungsausschussvorsitzender nicht selten erlebt, dass Mitarbeiter
ihren erfolgreichen Abschluss oder einen guten Abschluss verschwiegen,
um nicht betriebsintern "auffällig" zu werden.

Aber: Der souveräne Vorgesetze akzeptiert die Weiterbildung als Teil der Personalentwicklung   

Der durchschnittliche Arbeitnehmer braucht keine Angst vor dem
Zielvereinbarungsgespräch mit dem personellen Vorgesetzten zu haben.   

Der Typus "Ich erzähle erst nach der bestandenen Prüfung von der Ausbildung" verhindert zwar Blamage und Spott, aber er beraubt sich auch um materielle und ideelle Unterstützung während der Fortbildung. Je früher der Vorgesetzte vom Qualifikationsziel weiß, umso mehr zeitlicher Spielraum für die Suche und Gestaltung eines "optimalen Arbeitsplatzes" steht zur Verfügung. 

Also: Keine Angst vor dem Gespräch!