Personalentwicklung und Eignungsdiagnostik: Melba (Teil 1)

Richtige Personalauswahl und zutreffende Personalentwicklung sind wichtige Parameter für eine erfolgreiche Personalarbeit. Dabei gilt es wie selbstverständlich die positionellen Tätigkeitsanforderungen und die Kompetenzen der Kandidaten in einen guten Einklang zu bringen. Für diesen Prozess können auch formale eignungsdiagnostische Instrumente wie Melba hilfreich sein.

Die Personalauswahl ist schwierig, aber auch schon die Erfassung von Kompetenzen und der Abgleich mit den Anforderungen an das Stellenprofil kann mühsam sein. Besonders schwierig wird es auch dann, wenn die Kompetenzen und Vermittlungsaussichten von behinderten Menschen in der Therapie oder in der Rehabilitation geprüft werden sollen.

Ein umfassendes Instrumentarium, das den Profilabgleich zwischen dem Anforderungsprofil und dem Fähigkeitsprofil unterstützt, stellt z. B. das Instrumentarium Melba dar. Melba hat sich in einer Vielzahl von Einsatzbereichen etabliert. Speziell für Menschen mit starken Beeinträchtigungen wurde das Modul Melba mit Hilfe eines Bundesprojektes konzipiert und weiterentwickelt. Deshalb nutzen auch viele Ergotherapeuten und Integrationsstellen die Module zur Begutachtung von Fähigkeiten und ggf. zum Profilabgleich.

Das Verfahren Melba
Das Verfahren Melba nutzt 29 Merkmale zur Beschreibung einer Tätigkeit bzw. zur Beschreibung von Arbeitsfähigkeiten. Dazu gehören kognitive, soziale, psychomotorische und kommunikative Merkmale. Die Beurteilung setzt fachmännische Kenntnisse in der Bewertung der einzelnen Items voraus, wie z. B. auch bei der Beurteilung von Arbeitsleistungen in den Betrieben.

Melba – Das Anforderungsprofil
Das Anforderungsprofil dient der Dokumentation der Anforderungen einer bestimmten Tätigkeit. Neben der Beurteilung der Merkmale als zentralem Bestandteil werden auf dem Anforderungsprofil einige Angaben zu dem analysierten Arbeitsplatz festgehalten.

Melba – Das Fähigkeitsprofil
Das bedeutsame Gegenstück ist das Fähigkeitsprofil. In den Skalenwerten werden tätigkeitsbezogene Schlüsselqualifikationen eingetragen. Analog zum Anforderungsprofil enthält es die gleichen Merkmale. So ist es möglich, unterdurchschnittliche, durchschnittliche oder überdurchschnittliche Werte zu diagnostizieren.

Melba – Der Profilabgleich
Durch den Profilabgleich wird es möglich, die Differenzen zwischen dem Anforderungs- und Fähigkeitsprofil zu erfassen. Die Interpretation der Abweichung unterliegt subjektiver Deutung. Deshalb darf dieses Instrument – wie alle eignungsdiagnostischen – nicht überbewertet werden.

Grenzen von Melba
Sicherlich darf die Differenz zwischen Anforderungs – und Fähigkeitsprofil nicht allzu groß sein, da sonst das Risiko des Scheiterns zu gewaltig wird. Inwieweit Toleranzen akzeptiert werden, hängt auch von der Bewerberlage ab und von den sozialpoltischen Einstellungen der Entscheider.