Personalentwicklung und Eignungsdiagnostik: KASSL (Teil 4)

Rehabilitationseinrichtungen und Betriebe sind zunehmend mit psychischen Belastungen von Arbeitnehmern konfrontiert. Die Kieler Änderungssensitive Symptomliste (KASSL) ist ein bewährtes Instrument der Diagnostik psychischer Störungen.

Dauerhafte Stressbelastungen können zu psychischen Störungen führen. Um diese zu erkennen, bedarf es valider Testverfahren. Die Kieler Änderungssensitive Symptomliste ist ein bewährtes Instrument der Diagnostik.  

Die Erfassung der Skalenwerte von KASSL
KASSL erfasst diagnostisch valide Daten der Probanden in verschiedenen Skalen:

  • Symptombelastungen
  • Soziale Kontaktstörungen
  • Verhaltensstörungen
  • Berufsschwierigkeiten
  • Konzentrations- und Leistungsstörungen
  • Sensivität
  • Insensivität 

Durch die Analyse von 50 Items auf diesen sieben Skalen erhalten die Experten therapienahe Informationen, die eine objektive Entscheidungsgrundlage über psychische Störungen und weiter führende Indikationsstellungen ermöglichen.

Die Interpretation der Skalenwerte von KASSL
Nach der Skalendefinition der Kieler Autoren erfasst die Symptombelastungsskala überwiegend die durch Verstimmungsstörungen und unangenehme Gefühlszustände bedingten Einschränkungen des Sozialverhaltens sowie Behinderungen im Arbeits- und Leistungsverhalten. Die Skala der sozialen Kontaktstörungen besteht aus 13 Items (zum Beispiel mangelndes Selbstvertrauen, Angst vor anderen Menschen, allgemeine Kontaktarmut).

Die Konzentrations- und Leistungsstörungen werden durch 8 Items erfasst. 20 Items mit geringen Varianzen der Änderungswerte werden auf der insensitiven Skala erfasst: z. B: Probleme mit der Kontaktaufnahme zum anderen Geschlecht, Unsicherheit, mangelndes Interesse am Beruf. Die sensitive Skala erfasst 16 Beschwerden, z. B. Stimmungsschwankungen, Gefühl von Spannungen und Nervosität.

KASSL: Allgemeine Grundregeln der Anwendung von psychologischen Tests
Wie bei allen sensiblen Testverfahren in der Eignungsdiagnostik oder Diagnostik von psychischen Störungen sind allgemeine Regeln zu beachten:

  • Auch wenn es nicht schadet darüber Bescheid zu wissen, nicht jeder Test ist für ihr Unternehmen wichtig (Selektionsverfahren).
  • Beachten Sie bei der Entscheidung die individuelle Privatsphäre des Arbeitnehmers und den Datenschutz.
  • Ohne die Einbeziehung des Betriebsrates läuft nichts!
  • Die Auswertung und Analyse von eignungsdiagnostischen Instrumenten muss von Fachleuten vorgenommen werden.