Personalentwicklung: Der Nachwuchs fehlt zukünftig!

Die Konjunkturkrise lehrt uns, sorgsamer auf mittel- und langfristige Planung in den Betrieben und Unternehmen zu achten. Deshalb sind die von den statistischen Ämtern vorgelegten Schülerprognosen bis 2020 ein wichtiger Indikator, um auf einen Mangel an Nachwuchs - sowohl nach Facharbeitern als auch nach akademischem Personal vorbreitet zu sein.

Schülerprognosen sind wichtige Hilfestellungen für Unternehmen, um sich mittel- und langfristig auf Personaldeckungsszenarien einzustellen. Ein wesentliches Faktum wird sein, dass sich im Jahre 2020 gut ein Fünftel weniger Schüler im Schulsystem befinden werden als 2008. Dieses Problem des Nachwuchses und der Mangel an potentiellen Bewerbern hatten die Unternehmen bereits vor der Wirtschaftskrise unter dem Stichwort Fachkräftemangel ausgemacht.

Dieses demografische Strukturproblem der deutschen Wirtschaft sollte nicht durch die Konjunkturkrise 2009 übertüncht werden. Klar, im Moment haben die meisten exportabhängigen Unternehmen andere Probleme: Kurzarbeit, Strukturanpassungen und Entlassungen sind die zentralen Stichworte.

Wenn man die ersten konjunkturellen Pflänzchen in der US-amerikanischen Konjunktur richtig deutet, werden auch wir uns spätestens im zweiten Quartal 2010 wieder vermehrt um unseren Nachwuchs in den Betrieben kümmern müssen. Dann werden die zentralen Themen Personalentwicklung, berufliche Weiterbildung und Nachwuchsförderung wieder lauten.

Was heißt Sekundarsystem I und II?
Ein nähere Blick auf die Prognosedaten für die Sekundarsysteme I und II lohnt sich. Das Sekundarsystem I umfasst die Schülerzahl bis zum Abschluss der zehnten Klasse der allgemein bildenden Schulen, die Betrachtungen des Sekundarsystems II beziehen sich auf die gymnasiale Oberstufe.

Beide Schülerblöcke sind für die Fachkräfteentwicklung und der Behebung des Facharbeitermangels wichtig, werden doch die Berufsausbildungen im Handwerk zu überwiegenden Teil von Absolventen des Sekundarsystems I gespeist und die qualifizierten Stellen mit Abiturienten und Akademikern bestückt.

Entwicklungen im Sekundarsystem I und II
Die Entwicklung im Sekundarsystem I verläuft uneinheitlich, besonders starke Rückgänge werden das Saarland (- 29,5%), Niedersachsen (-27,1), Nordrhein  – Westfalen (- 25,5 %), aber auch Baden-Württemberg und Bayern mit ungefähr 25 % erwartet.

Im Sekundarsystem II sind es bis 2010 durchschnittlich 23,3 %, obwohl die Spreizung  (Varianz) hier deutlich größer ist. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein -Westfalen wird ein Minus von 18,2 % prognostiziert.

Lassen Sie sich nicht dadurch täuschen, dass Sie glauben, dass sei noch lange hin. In den Jahren dazwischen werden die Schülerzahlen auch schon deutlich absinken.

Tipp: Unterschätzen Sie die Problematik nicht! Sichern Sie sich jetzt die guten Auszubildenden für die Jahre 2009/2010 und richten Sie auch jetzt Ihre Strategie der Personalentwicklung auf die demografische Entwicklung aus.