Lässt sich Personalentwicklung planen? (I)

In der zweiteiligen Serie wird der Frage nachgegangen, welche Bedingungen und welche Instrumente geeignet sind, um eine optimale Personalentwicklungsplanung zu gewährleisten.

Personalentwicklung ist mehr als ein untergeordneter Teil einer betriebswirtschaftlichen Gesamtstrategie. Im Gegenteil bestimmen auch häufig die vorhandenen Human Resources die betrieblichen Entwicklungsmöglichkeiten.

In den herkömmlichen betriebswirtschaftlichen Lehrbüchern wird ein hierarchischer Zusammenhang von Gesamtplänen und Teilplänen vermittelt. Dabei findet sich die Personalentwicklungsplanung häufig am Ende der Hierarchie in der Personalplanung:

Strategische Unternehmensplanung

  • Finanzplanung
  • Produktionsplanung
  • Investitionsplanung
  • Personalplanung

Personalplanung

  • Personalbeschaffung
  • Personaleinsatzplanung
  • Personalentwicklung
  • Personalfreisetzung

Dabei könnte man sich durchaus ein konzentrisches System vorstellen, deren Funktionen vorrangig auf die Entfaltung der Human Resources, der Personalentwicklung und der Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter ausgerichtet sind.

Damit würde die Kreativität und die Innovationsfähigkeit der Mitarbeiter und des Unternehmens in den Vordergrund rücken.

Inwieweit das gelingt, hängt auch von der Branche ab. Traditionelle Industrieunternehmen mit vergleichsweise hohem Anlagekapital und normierten Produktionsprozessen werden ihre Teilplanungen eher "Top-down" ausrichten. Dabei spielen betriebliche Kennzahlen und eine Anpassung der Qualifikationen an die Produktionsverfahren eine bedeutende Rolle. Moderne Dienstleister sehen eher die benötigten Qualifikationen ihrer Mitarbeiter als Humanressource, um neue Geschäftsfelder zu erobern und den Bedürfnissen ihrer Kunden nachzukommen.

Alle Branchen benötigen aber eine Personalentwicklungsplanung, zu der vier Hauptaufgaben gehören:

  • Zielbestimmung
  • Entwicklungsbedarfsermittlung
  • Planung der Entwicklungsbedarfsdeckung und
  • Zielerreichungskontrolle

Welche Verfahren und welche Schwierigkeiten dabei auftreten können, ist das Thema einer Fortsetzung.