Effiziente Teamentwicklung durch die Führungskraft

Wenn Menschen (neu) zu einem Team zusammenkommen, bedeutet das nicht, dass sie sofort arbeitsfähig sind. In der Regel braucht ein Team zuerst einmal viel Zeit, in der sich die Teammitglieder finden und verorten müssen. Da nutzt auch ein Drängen der Führungskraft nichts: Wo noch keine Teamstruktur auf der Beziehungsebene hergestellt ist, ist effektive inhaltliche Arbeit kaum möglich - eine besondere Herausforderung für die Führungskraft.

Gruppenprozesse bei der Teamarbeit entwickeln eine eigene, fast gesetzmäßige Dynamik, und zwar völlig unabhängig vom Wollen der Teammitglieder. Die gruppendynamischen Entwicklungen im Team vollziehen sich in Phasen, die auf der Inhalts- und Beziehungsebene unterschiedliche Aufgaben und Funktionen bei der Teamentwicklung erfüllen.

Das Bilden eines Teams

In einer ersten Phase, dem Forming, geht es um das Ankommen und „Auftauen“ der Mitarbeiter im Team. Das gilt sowohl für den Fall, dass ein ganzes Team neu zusammengesetzt wird, als auch, dass nur einzelne Personen neu hinzukommen. Menschen brauchen Sicherheit und Orientierung in ihrem (Arbeits-)Umfeld. Wer das nicht hat, kann sich nicht unbefangen fühlen, sich nicht frei entfalten, keine gute Leistung erbringen.

Die Aufgaben der Führungskraft

So beherrscht die Suche nach dem eigenen Platz im Team, das vorsichtige einander Kennenlernen und das Einschätzen der Situation die Gedanken der Mitarbeiter mehr als der Wunsch, gute fachliche Leistung zu erbringen. Führungskräfte übernehmen in dieser ersten Teamphase eine wichtige Rolle, denn die Erwartungen der Teammitglieder an die Teamleitung sind hoch.

  • Strukturieren Sie das „unsichere“ Terrain. Wenn nicht Sie als Führungskraft für Regeln und Orientierungspunkte im Team sorgen, wer dann?
  • Schaffen Sie Orientierung durch klare Rahmenbedingungen. Setzen Sie Eckpunkte, welche „Spielregeln“ im Team gelten.
  • Erläutern Sie Hintergrund und Ziele der gemeinsamen Arbeit, sparen Sie nicht mit Sachinformationen.
  • Bieten Sie Hilfe an, wo immer es möglich ist. Für Ihre Mitarbeiter ist es wichtig zu wissen, dass Sie als Unterstützer da sind.
  • Zeigen Sie fachliche und menschliche Kompetenz, das gibt Vertrauen.
  • Sorgen Sie mit Humor und Leichtigkeit für Entspannung im Team.
  • Klare Regeln z. B. für den Umgang miteinander und konsequentes methodisches Vorgehen (z. B. Besprechungsprotokolle, schriftliche Fixierung von Aufgabenpaketen) helfen Ihren Mitarbeitern, ihren Platz im Teamgefüge zu finden.
  • Geben Sie auch zurückhaltenden Personen Zeit und Raum, sich ins Team einzufinden.
  • Seien Sie von Beginn an achtsam auf den „Ton“ im Team. Wenn sich ein rüpelhafter Umgang oder gegenseitige Abwertung als „normal“ und erlaubt etabliert haben, werden Sie das Teamklima zu einem späteren Zeitpunkt kaum noch salonfähiger machen.
  • Installieren Sie gegenseitiges Feedback als Form miteinander in Kontakt zu kommen.
  • Beachten Sie von Anfang an auch kleine Erfolge und feiern Sie diese.
  • Haben Sie Geduld. Widerstände sind normal, die Entwicklung eines guten Teams braucht Zeit.

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