Multikulti im Unternehmen: Worauf sollten Sie achten

Multikulti beschert uns in Mitteleuropa eine vielseitige Lebensweise und Möglichkeiten, von denen unsere Ahnen träumten. Anstatt jeden Tag Haferbrei zu essen, können wir zwischen Spezialitäten aus aller Herren Länder wählen. Multikulti hat auch die Unternehmen erreicht. Wie Sie ein harmonisches Miteinander der unterschiedlichen Kulturen in Ihrem Betrieb fördern, erfahren Sie hier.

Feiertage

Unterschiedliche ethnische und kulturelle Gruppen leben zwar größtenteils friedlich nebeneinander, es kann allerdings zu unschönen Konstellationen kommen. Mitarbeiter aus fremden Religionen akzeptieren ihre Minderheit und passen sich an unsere christlichen Feiertage an. Allerdings haben auch sie ein Recht darauf, an ihren höchsten Feiertagen frei zu bekommen.

Da der demografische Wandel in Deutschland auch bei Arbeitgebern bekannt ist, werden in Ferienzeiten Urlaubsansprüche von Mitarbeitern bevorzugt, die Kinder zu Hause haben. Nur so sind diese in der Lage, den Urlaub im Kreise der Familie zu genießen. Was ist aber mit dem kinderlosen Hindu, der nicht nur an Shivaratri Ende Februar / Anfang März freihaben möchte, sondern auch an der Thiruvila, dem 15-tägigen Jahresfest im Juli und August?

Während wir in den Sommerurlaub fahren wollen? Soll er an der Ausübung seiner Religionsfreiheit gehindert werden, oder wird dem Familienvater die gemeinsame Urlaubsreise verwehrt? Für dieses Dilemma kann es keine Pauschallösung geben. Es muss ein gemeinsamer Kompromiss gefunden werden, der die kontroversen Interessen eventuell abwechselnd bedient.

Das soll auch KEINESFALLS bedeuten, dass Sie keine Angehörigen fremder Kulturen einstellen sollen, Sie sollten sich aber im Vorfeld über eventuelle Konfliktpotenziale im Klaren sein. Dasselbe Problem haben Sie übrigens, wenn Sie ausschließlich deutsche Familienväter und Mütter einstellen.

Feste feiern wie sie fallen

… oder fallen die Feste, wenn sie falsch gefeiert werden? Es ist unerheblich, ob Sie ein Betriebsfest ausrichten, oder zum Jubiläum Ihre Kunden und Lieferanten einladen. Sie sollten ein Auge darauf werfen, welche Kulturen zu Ihren Begünstigten gehören.

Es sind nicht nur Moslime, die Schweinefleisch verpönen und den Genuss von Alkohol als Sünde betrachten. Auch in unserer Gesellschaft gibt es Vegetarier und Leute, die (nicht nur aus Gründen der Fahrtüchtigkeit) auf berauschende Getränke verzichten. Bei Indern gilt die Kuh als heiliges Tier. Ihr neuer Kunde wird das Weite suchen, wenn Sie ihm sein Heiligtum in Scheibchen gesäbelt auf dem Teller anbieten wollen. Achten Sie bei der Wahl Ihres Buffets darauf, auf solche Eventualitäten vorbereitet zu sein.

Informieren Sie sich

Eine neue Geschäftsbeziehung bahnt sich langsam an, und auch der Bewerber aus Indonesien wird vor Dienstantritt einem Vorstellungsgespräch zustimmen. Das ist Ihre Gelegenheit, sich mit den Gebräuchen und Sitten Ihres Diskutanten zu befassen. Sollten Sie zu einzelnen Aspekten Fragen haben, notieren Sie diese und wenden Sie sich an Ihren Gesprächspartner, Kunden, Bewerber, etc.

Sie zeigen ihm somit Interesse an seiner Person, an seiner Meinung und an seiner Kultur. Jeder, egal, aus welchem Kreis er kommt, weiß diese Geste zu schätzen und wird Ihnen bereitwillig Auskunft geben. Das Eis ist gebrochen und Sie können sich zudem dessen Sympathie sicher sein.

Wissen ist der Schlüssel zum Erfolg

Bekommen Sie von einem Kambodschaner eine Vogelspinne angeboten, möchte er Sie nicht vergraulen, er möchte seine Delikatesse mit Ihnen teilen. Bissous, Umarmung, Händeschütteln oder Verbeugen? Sie werden von den wenigsten Ereignissen überrascht. Nutzen Sie die Zeit, sich über Eigenheiten ihres Gegenübers zu informieren. Ein ideales Thema, um das Eis zu brechen, sind Fragen über die jeweilige Kultur. Das zeigt Ihrem Partner, dass er Ihnen wichtig ist und dass sie seine Besonderheiten zu schätzen wissen.