Meistern Sie unangenehme Personalgespräche

Als Führungskraft müssen Sie auch in unangenehmen Gesprächssituationen sicher auftreten und Ihr Gegenüber überzeugen. Das ist nicht immer einfach. Mit diesen Tipps fallen Ihnen auch schwierigere Mitarbeitergespräche leichter.

Nicht immer sind es angenehme Themen, die Mitarbeiter und Führungskraft miteinander zu besprechen haben. Wie Sie als Führungskraft in solchen herausfordernden Situationen agieren, prägt wesentlich das Bild, das Ihre Mitarbeiter von Ihnen haben.

Die Anlässe zu schwierigen Gesprächen sind vielfältig. Sie reichen von der Ablehnung unerfüllbarer Mitarbeiterwünsche, über fachliche Kritikgespräche bis zu Abmahnungsgesprächen wegen persönlichen Fehlverhaltens. Solche Gespräche sind auch deshalb so schwierig, weil es kaum möglich ist, sich nicht persönlich zu ereifern und unabhängig vom Verhalten des Gegenübers auf der Sachebene zu bleiben. Diese Tipps helfen Ihnen, dass Ihr Gespräch gelingt.

Persönliches Gespräch ist der beste Weg

Zunächst einmal dürfen Sie anerkennen, dass Sie diesen vermeintlich schwierigeren Weg gewählt haben, anstatt mit dem Mitarbeiter über Mail oder andere Wege zu kommunizieren.

Stellen Sie sich in die Schuhe Ihres Mitarbeiters

Egal, ob Sie Ihr Gegenüber mögen oder nicht: Ihre Größe besteht darin, auch dann fair zu bleiben, wenn Ihnen Ihr Gesprächspartner unangenehm ist. Zeigen Sie Empathie, indem Sie sich fragen, wie Sie die Botschaft am liebsten hören würden, wenn Sie in der Situation Ihres Mitarbeiters wären.

Bereiten Sie sich vor

Während eines anspruchsvollen Gespräches mit unangenehmen Inhalten ist es leicht, den Faden zu verlieren oder auf Nebenkriegsschauplätze abzudriften. Hier hilft es, auf einem Blatt die wesentlichen Punkte aufzuschreiben, die beim Gespräch vermittelt werden sollen. So wird nichts vergessen, aber auch nichts hinzugefügt, was nicht in das Gespräch gehört.

Bringen Sie es auf den Punkt

Wenn es unangenehme Botschaften gibt, bringt es nichts, diese im Gespräch wieder in Watte zu verpacken. Formulieren Sie präzise, an konkreten Beispielen, worum es geht. Reden Sie nicht in Vorwürfen, sondern argumentieren Sie faktenbasiert und verdeutlichen Sie die Gründe, warum z.B. das Verhalten nicht akzeptiert werden kann.

Auch Peinlichkeiten müssen ausgesprochen werden

Gerade im Verhaltensbereich kann es dazu kommen, dass Sie als Führungskraft Themen adressieren müssen, die Ihnen peinlich sind. Es hilft aber nichts – wenn Sie es nicht klar sagen, ist das Gespräch umsonst gewesen. Auch hier helfen eine Vorbereitung und eine präzise Formulierung. Jedes Herumreden „um den heißen Brei“ verlängert das Gespräch und verwässert den Inhalt. Angenehmer wird es dadurch nicht.

Arbeiten Sie zielorientiert

Wie Sie es auch sonst von Ihrer Arbeit gewohnt sein sollten, gilt es auch hier, ein klares Ziel zu verfolgen. Formulieren Sie vorher, was Sie erreichen wollen und verlieren Sie dabei das „Große Ganze“ nicht aus den Augen. Was hilft ein ausgedehntes Kritikgespräch über eine Kleinigkeit, wenn Ihr Mitarbeiter ansonsten einer Ihrer Besten ist? Die Formulierung Ihres Ziels hilft Ihnen, angemessene Formulierungen zu finden und nicht auf Kanonen mit Spatzen zu schießen. Gleichzeitig hilft Ihnen die Zielformulierung, dass Ihnen von Ihrem Gegenüber nicht das Heft aus der Hand genommen wird.

Unangenehme Gespräche gehören zur Aufgabe jeder Führungskraft und helfen, die Organisation, das Team oder die Abteilung insgesamt voranzubringen. Deshalb darf jede Führungskraft einen solchen Gesprächsanlass auch als Chance sehen, auch wenn die konkrete Situation zunächst keinen Anlass zur Freude gab.

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