Loben kostet nichts und bewirkt viel

Wann haben Sie Ihren Mitarbeiter zum letzten Mal gelobt? Die Wirkung von positiven Rückmeldungen wird oft unterschätzt. Dabei ist diese Maßnahme aus dem Instrumentenkoffer der Führungskraft völlig kostenlos – aber alles andere als umsonst.

"Nicht geschimpft ist genug gelobt." Sind Sie auch dieser Meinung? Dann gehören Sie vermutlich auch zu den Führungskräften, die selten von der Möglichkeit Gebrauch macht, ihren Mitarbeitern ohne Kosten zu verursachen, einen gehörigen Motivationsschub zu verpassen. Schade eigentlich, denn Anerkennung und Lob spornen Mitarbeiter mindestens ebenso zu neuen Leistungen an, wie andere, viel aufwendigere Instrumente der Personalarbeit.

Kann Lob zu weit gehen?
Lob und Anerkennung müssen "echt" sein. Sie sollten klar sagen, was Sie loben (die Anstrengung, das Ergebnis etc.) und Ihre persönliche Wertschätzung übermitteln. Dies sollte in angemessener Form und in einem Rahmen passieren, der durchaus überraschen darf, im Ganzen aber unternehmensüblich sein muss. Ein "Mitarbeiter-des-Monats-Preis" kann, ohne durchdachte Einführungsstrategie, genau das Gegenteil bewirken. Loben Sie authentisch, situationsbezogen und persönlich. Dafür braucht es nicht das große Publikum. Ein Lob unter vier Augen ist genau so wertvoll.

Loben Sie regelmäßig
Wenn Sie nach dem Lesen dieses Artikels zu Ihren Mitarbeitern gehen, und sie für ihre Arbeit loben, das Thema ansonsten aber sofort wieder zu den Akten legen, ist nichts gewonnen. Die Mitarbeiter merken dann, dass es sich hierbei um ein aufgesetztes, aber nicht aus innerer Überzeugung kommendes Lob handelt. Untersuchungen zeigen, dass regelmäßige Anerkennungen, etwa wöchentlich, den größten Motivationseffekt haben.

Loben Sie, wenn es nicht erwartet wird
Ein Lob, das bereits erwartet wird, entfaltet kaum noch Motivationswirkung. Sprechen Sie jedoch eine Anerkennung aus, die überraschend kommt, können Sie sicher sein, dass die Freude größer ist. Nutzen Sie dafür auch mal unterschiedliche Wege. Eine Mail, die ein paar anerkennende Worte mehr enthält, als nur ein schlichtes "Danke schön" oder eine hübsche Karte, die der Mitarbeiter am Morgen auf seinem Schreibtisch vorfindet – was immer Ihnen entspricht und nicht den Rahmen sprengt ist ok.

Urkunden und Preise für die Besten
Offizielle Anerkennungen, die über das Lob der Führungskraft hinausgehen, werden in vielen Unternehmen in Form von Urkunden oder pokalähnlichen Gebilden übermittelt. Darüber mag man geteilter Ansicht sein. Diese aus der amerikanischen Arbeitswelt stammende Form der Belobigung findet jedoch auch bei uns immer öfter Anwendung. Sie kann das direkte Lob der Führungskraft gern ergänzen – aber nicht ersetzen.