Ein Lehrling, der in schwierigen sozialen Verhältnissen lebt, muss vielleicht zunächst einmal lernen, jeden Tag pünktlich zur Arbeit zu kommen. Für einen Uni-Absolventen mag die fachliche Kompetenz kein Problem sein, aber vielleicht fehlt es an praktischer Erfahrung und sozialer Kompetenz. Entscheidend ist deswegen zunächst, dass Sie herausfinden, welche Defizite ein junger Anfänger in Ihrem Unternehmen hat.
Die ersten Monate zur Beobachtung nutzen
In den ersten Monaten sollten Sie als Führungskraft vor allem darauf bedacht sein, sich ein umfassendes Bild von Ihrem neuen Mitarbeiter zu machen. Das bedeutet unter anderem, dass Sie alle Arbeiten, die der neue Mitarbeiter erledigt, überprüfen.
Aber auch Pünktlichkeit, soziales Verhalten und fachliche Kompetenz sollten Sie genau analysieren, um dann aufgrund einer klaren Faktenlage eine Strategie für den weiteren Weg des jungen Mitarbeiters zu entwickeln. Doch Beobachtung alleine reicht natürlich nicht aus. Entscheidend ist vielmehr, dass Sie zusammen mit dem Anfänger einen konstruktiven Weg gehen.
Defizite klar benennen und einen Ausweg aufzeigen
Nachdem Sie sich ein Bild von Ihrem neuen Mitarbeiter gemacht haben, sollten Sie das Gespräch suchen. Junge Menschen brauchen Orientierung und diese können Sie als Führungskraft am besten geben, indem Sie in einem Gespräch ganz klar aufzeigen, wo die Probleme liegen und wie diese gelöst werden können.
Der Lösungsweg ist dabei der entscheidende Faktor, denn die reine Aufzählung der Fehler ist nicht ausreichend. Für Sie und den Mitarbeiter ist es viel wichtiger, dass Sie erklären, wie es besser geht. Im besten Fall können Sie dies sogar vormachen..
Junge Menschen machen Fehler, manchmal sogar dumme Fehler
Es ist völlig normal, dass ein junger Mensch Fehler macht. Das gilt insbesondere für Berufsanfänger, die weder Lebens- noch Berufserfahrung vorweisen können. Deswegen sollten Sie einen jungen Menschen nicht aufgeben, der einen dummen Fehler gemacht hat.
Wahrscheinlich haben Sie in Ihrer Jugend auch den einen oder anderen Fehltritt begangen und hatten hoffentlich das Glück, dass Sie noch eine zweite oder vielleicht sogar dritte Chance erhielten. Lassen Sie einen jungen Menschen nicht fallen, nur weil im ersten Anlauf alles schiefgegangen ist.
Immer ein offenes Ohr für junge Mitarbeiter haben
Viele Fehler und Schwierigkeiten lassen sich vermeiden, wenn die jungen Mitarbeiter wissen, dass Sie jederzeit mit Problemen oder Schwierigkeiten zu Ihnen kommen können. Das setzt aber voraus, dass Sie einen jungen Mitarbeiter, der den Mut aufbringt mit Sorgen und Fragen zu Ihnen zu kommen, positiv und respektvoll behandeln. Insbesondere sollte ein Mitarbeiter keinen Nachteil haben, wenn er sich Ihnen offenbart.
Manchmal dauert es Monate oder sogar Jahre, bis ein junger Mensch den entscheidenden Schritt von einem Anfänger hin zu einem verantwortungsvollen Mitarbeiter geschafft. Geduld, Nachsicht und menschliche Qualitäten sind dabei die entscheidenden Ingredienzien, die Sie als Führungskraft einbringen sollten.