Führungskräftecoaching: Folgen unzureichender Führungsarbeit

Die viel zitierten Studien der Gallup Organisation* ändern in der Zeitreihe von 2001 – 2009 erstaunlich wenig an den Ergebnissen unzureichender Führungsarbeit und deren Folgen, die eine gehörige Belastung für Unternehmen sind.

Schlechte Führungsarbeit führt zur innerlichen Kündigung
Nahezu ein Viertel aller Mitarbeiter hat bereits innerlich gekündigt und jeder siebte Mitarbeiter würde, eine Alternative vorausgesetzt, dem Unternehmen den Rücken kehren.

Arbeit wird als reine Pflicht empfunden – eine Folge schlechter Führung
Weniger als ein Sechstel aller Mitarbeiter ist motiviert und damit nicht aktiv im Job engagiert. Nahezu zwei Drittel empfinden ihre Arbeit als ein reines Pflichtprogramm .

Ausfallzeiten und Fehltage steigen bei mangelnder Führungsarbeit 
Untersuchungen zufolge explodieren die Ausfalltage dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch fehlende Verbindung mit der Führungskraft und dem Unternehmen um deutlich mehr als 120% auf nahezu 10 Fehl- und Ausfalltage** pro Jahr.

Eine weitere Folge schlechter Führungsarbeit: Produktivität und Leistung sinken
Es ist unschwer vorstellbar, dass sowohl fehlendes Engagement als auch innere Kündigung einen erheblich-negativen Einfluss auf die Leistung und damit die Produktivität in den Unternehmen.

Mangelnde Innovations- und Veränderungsbereitschaft
Identitätsschwachen Mitarbeitern mangelt es an diesen Erfolgsfaktoren. Konkret reduzieren sich die Vorschläge zu Verbesserungsprozessen in den Unternehmen um mehr als die Hälfte** mit entsprechenden Folgen für die Unternehmensentwicklung.

Lückenhafte Qualitätseinstellung
Mit sinkender Identität sinken auch die Einstellung zur Qualität und damit das Qualitätsniveau. Der Anteil des Ausschusses steigt mit den dazugehörigen finanziellen Konsequenzen für das Unternehmen.  

Sinkender Wille zur Weiterbildung bei schwachen Führungskräften
Weiterbildung ist heute wichtiger denn je und immer auch ein Stück weit Veränderungswille. Dieser sinkt in dem Maß, wie Demotivation oder Frustration durch schwache Führungskräfte steigen. Eine geringe Verbundenheit mit dem Unternehmen signalisiert auch eine geringe Weiterbildungsbereitschaft.

Schwache Kundenorientierung, Kundenzufriedenheit und Kundenbindung
Insbesondere im Servicebereich ist dieses Verhalten zu beobachten. Der Kunde wird vom Mitarbeiter eher als lästig empfunden und es wird zu wenig getan, um ihn positiv zu bedienen. So wird sich auch die Kundenbindung nicht gut entwickeln können und ein wesentliches Element des Empfehlungsmarketing bleibt auf der Strecke.

Negative Mitarbeiter – PR folgt auf schlechte Führungsarbeit
Es ist naheliegend, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit geringer Identität ihr Unternehmen und ihre Führungskräfte nicht positiv darstellen. Jeder kennt solche Beispiele aus dem privaten Bereich. Das gilt aber auch für Mitarbeitergespräche, die untereinander geführt werden und mindert potentiell die Leistungsbereitschaft anderer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Betriebs- und Arbeitsklima werden von Führungsarbeit beeinflusst
Die vorstehenden Entwicklungen gefährdet andere, zunächst unbeteiligte Mitarbeiter durch eine negative Ausstrahlung auf den Umgang miteinander, auf das Betriebs- und Arbeitsklima. Damit besteht die Gefahr, dass andere, zunächst unbeteiligte Kollegen infiziert werden.    

Fazit:

  1. Mehr als 60% aller Mitarbeiter sind aufgrund unsensibler Führungsarbeit desinteressiert an ihrem Unternehmen
  2. Eine teure Folge dieses Interessen- und Identifikationsmangels ist die Empfindung von Arbeit als reines Pflichtprogramm
  3. Produktivität, Leistung und Qualität werden erheblich in Mitleidenschaft gezogen
  4. Weiterbildungsaktivitäten und Changemanagement werden ausgebremst
  5. Die Kundenorientierung sinkt, ebenso schwächt sich die Kundenzufriedenheit ab, was dauerhaft zu Kundenverlusten führt
  6. Führungskräftecoaching kann durch Sensibilisierung und aktiv-positive Beeinflussung der Führungskräfte einen sehr wichtigen Beitrag zur Gegensteuerung leisten

Quellen: * Gallup Organization 2009 ** IFAK-Arbeitsklima-Barometer 2008