Immer weniger Arbeitsunfälle

Erfreulich – die Zahl der Arbeitsunfälle geht kontinuierlich zurück. Ausführliche Untersuchungen zu Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und Erwerbsunfähigkeiten sowie Strategien zur Gesundheitsförderung von Arbeitnehmern enthält der jetzt vorliegende Unfallverhütungsbericht Arbeit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz.

Die Arbeitsbedingungen sind unter Sicherheitsaspekten in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau. Dennoch sind jährlich zahlreiche Arbeits- und Wegeunfälle zu beklagen. Neben den vielfach tragischen menschlichen Folgen bedeuten diese Ereignisse auch einen immensen wirtschaftlichen Schaden. Erfreulich ist, dass die Zahl der Arbeits- und Wegeunfälle seit Jahren kontinuierlich sinkt und nun auf einem neuen Tiefststand angekommen ist.

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) veröffentlicht jährlich einen Bericht über Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten. Dieser Bericht liegt jetzt für das Jahr 2009 vor. Er zeigt, dass sich die zahlreichen Anstrengungen, die betrieblich sowie in nationalen und europäischen Programmen vorgenommen wurden, gelohnt haben. Im Jahr 2009 wurden 975.000 Arbeitsunfälle gemeldet, das sind 26 Unfälle pro 1.000 Arbeitnehmer.

Berufskrankheiten sinken nicht
Die Zahl der Meldungen von Berufskrankheiten sinkt hingegen nicht. Sie ist seit Anfang der neunziger Jahre auf einem etwa gleichbleibenden Niveau mit nur geringen Schwankungen. Eine klare Tendenz ist nicht absehbar. In 2009 wurden etwa 16.500 Fälle anerkannt.

Ursächlich für die dauerhaft hohe Zahl ist auch die laufende Anerkennung neuer Ursachen als Berufskrankheit. Fälle, die früher nicht in der Statistik auftauchten, sind nun enthalten und erhöhen so die Gesamtzahl. Auf bereinigter Basis würde sich auch hier ein positives Bild ergeben, da die über die Jahre verbesserten Arbeitsbedingungen nicht nur Unfällen, sondern auch Krankheiten vorbeugen sollten.

Arbeitsunfähigkeit ungleich verteilt
Die detaillierten Statistiken im veröffentlichten Bericht zeigen auch, wie sich berufsbedingte Arbeitsunfähigkeiten nach Branche oder Alter verteilen. Dabei zeigt sich ein Bild, das auch aus den allgemeinen, nicht berufsbezogenen Krankheitsstatistiken bekannt ist: Ältere Arbeitnehmer fehlen seltener, aber dafür länger, während jüngere Arbeitnehmer häufige aber kürzere Fehlzeiten aufweisen.

Vergleicht man Berufsgruppen, fällt auf, dass erwartungsgemäß in gewerblichen, körperlich belastenden Tätigkeiten höhere Fehlzeiten anfallen.

Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit
Der Anstieg der Fälle von Verrentungen aufgrund verminderter Erwerbsunfähigkeit resultiert im Wesentlichen aus der Zunahme psychischer Erkrankungen. Während andere Krankheiten auf gleichem Niveau blieben, stieg diese Krankheitsgruppe stark an. Hier mag neben einer echten Zunahme auch die tendenziell verringerte Stigmatisierung eine Rolle spielen.

Der Bericht, der eine Fülle von in Statistiken verpackten Einzelinformationen bereithält, aber die Interpretation fast vollständig dem Leser überlässt, kann auf der Internetseite der BAUA eingesehen werden.

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