Arbeitszeugnisse für Führungskräfte: Wie wird typgerechtes Führungsverhalten formuliert? (Teil 2)

Mit sprachlicher Kreativität lassen sich Arbeitszeugnisse für Führungskräfte individuell und aussagestark formulieren. Das Führungsverhalten muss mit einem ausgewogenen Wortschatz beschrieben werden, damit der Zeugnisaussteller der Individualität der Beurteilung gerecht werden kann und ein allgemein pauschales Wortwerk vermieden wird.

Beruflicher Erfolg hängt bei Führungskräften…
…auch von der richtigen Kommunikation mit ihren Gesprächspartnern ab. Sie haben unterschiedlichste Kontakte sowohl im als auch außerhalb vom Unternehmen. Und weil nicht mit jedem Mensch gleich kommuniziert werden kann, müssen sich Führungskräfte auf ihren jeweiligen Gesprächspartner einstellen. Das heißt, sie sollten versuchen, die Absichten und Anliegen des Anderen zu erkennen und ihre Antworten entsprechend anpassen.

Führungsverhalten ist ein wichtiger Baustein im Arbeitszeugnis
Die Stärke von Führungskräften sollte eine typgerechte Argumentation sein, ein besonderes Merkmal für Führungsverhalten. Das lässt auch Rückschlüsse auf deren soziale Fähigkeiten zu: können sie zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen und erhalten, sind sie glaubwürdig und können sie Vertrauen schaffen.

Auf typische Arbeitsablauffragen von Mitarbeitern und Kollegen sollten Führungskräfte detailliert und konkret antworten können, damit sie von den Fragenden verstanden werden. Um aber auf hohem Niveau verstanden zu werden, müssen Führungskräfte ihre Argumentation auf vier verschiedene Denkweisen (Typen) abstimmen:

Denkweisen

Argumente

analytisch denkend

sachlich, logisch, rational, verstandesmäßig, begrifflich, mit Hand und Fuß argumentieren, mit Zahlen

prozessual denkend

Vorgänge und Sachverhalte klar strukturiert, geordnet, ereignisgerecht vermitteln

intuitiv denkend

mit Vergleichen und Metaphern argumentieren, um die Vorstellungskraft anzusprechen

emotional denkend

begeistern und mitreisend argumentieren, wenige Zahlen und Fakten

Führungsverhalten drückt sich also in mehr aus, als nur darin, Aufgaben zu delegieren und Ergebnisse zu kontrollieren. Wenn Führungskräfte es verstehen, ihre Mitarbeiter zu begeistern, dann sind diese auch bereit Ideen einzubringen und so ihre Arbeitskraft effizient und erfolgreich zum Wohle des Unternehmens einzusetzen. Man nennt dies auch kooperativen Führungsstil = einbeziehen in Entscheidungen, Freiräume gewähren und Verantwortung übertragen. 

Ebenso sollten sie es verstehen, andere Gesprächspartner (außerhalb vom Unternehmen) mit entsprechend intelligentem und typgerechtem Kommunikationsverhalten, was genaues Zuhören und Verstehen voraussetzt, zu begeistern und so dem Unternehmen zukunftssichere Geschäftsbeziehungen zu sichern.

Führungsverhalten im Arbeitszeugnis kreativ formulieren
Im Arbeitszeugnis sollte das Führungsverhalten und die Führungsleistung mit sprachlicher Kreativität und immer auf die Einzelperson abgestimmt formuliert werden. Durch das Zeugnis muss die Frage nach den Fähigkeiten, Stärken und Methoden beantwortet werden.

Nur dann ist eine überzeugende Beurteilung möglich und ein potentieller neuer Arbeitgeber kann sich ein klares Bild von den Leistungen einer Führungskraft machen. Ein so konkret und überzeugend formuliertes Arbeitszeugnis wirkt außerdem als positiver Imageträger für den Zeugnisaussteller als fürsorglichen Arbeitgeber.