Vorsicht bei elektromagnetischen Feldern und Herzschrittmachern!

Mitarbeiter mit einem Implantat sind immer wieder an Arbeitsplätzen anzutreffen. Jedoch ist in Bereichen, in denen elektromagnetische Felder wirken, Vorsicht geboten. Diese Felder können die Funktion von Implantaten oder Herzschrittmachern negativ beeinflussen. Welche Faktoren und Maßnahmen Sie beachten müssen, das erfahren Sie in diesem Artikel.

Die Einwirkung elektrischer oder magnetischer Felder bewirkt im Körper eine Kraftwirkung oder eine Beeinflussung der körpereigenen Ströme. Wenn noch dazu ein magnetisches Feld mit hoher Frequenz einwirkt, so kann dies sogar zu einer Erwärmung oder Störung des Implantats führen. Dabei besteht oft Lebensgefahr.

Die weit verbreitetesten Implantate sind:

  • Körperhilfsmittel: Das ist ein Gerät, das dem vollständigen oder teilweisen Ersatz von Körperteilen dient.
  • Aktives Implantat: Es ersetzt teilweise oder vollständig ausgefallene Körperfunktionen. Diese sind auf eine elektrische Energiequelle angewiesen. Das ist zum Beispiel der Herzschrittmacher oder eine Insulinpumpe.
  • Passives Implantat: Dieses ersetzt Körperfunktionen und ist nicht auf eine elektrische Energiequelle angewiesen. Zum Beispiel sind das künstliche Gelenke oder künstliche Herzklappen.
  • Implantierter Defibrillator: Das ist eine Art Herzschrittmacher, welcher durch Stimulation das Herzkammerflimmern therapiert.
  • Spezielle Implantate: Weitere Implantate sind das Cochlea-Implantat, der Neurostimulator und die Medikamentenpumpe.

Wie können Sie die Gefahr von elektromagnetischen Feldern verhindern?

  1. Der erste Schritt ist eine Gefährdungsbeurteilung in Ihrem Betrieb.
  2. Der zweite Schritt ist eine individuelle Beurteilung des Trägers des Implantats durch den Facharzt, dem Betriebsarzt und den Sachkundigen für elektromagnetische Felder.

Gemäß der Unfallverhütungsvorschrift "elektromagnetische Felder" (BGV/GUV-V B11) sind zum Schutz der Arbeitnehmer für Implantate Grenzwerte festgelegt, die nicht überschritten werden dürfen.

Werden die festgelegten Grenzwerte überschritten, dann treffen Sie folgende Maßnahmen:

  • Treffen Sie Maßnahmen an der Feldquelle. Das können Sie durch Abschirmung oder Veränderung der Leitungsführung erreichen.
  • Vergrößern Sie den Abstand zur Feldquelle. Zum Beispiel durch Abgrenzung oder Versetzung von den strahlenden Geräten.
  • Lassen Sie wenn möglich die Wahrnehmungsschwelle des Implantates von einem Facharzt erhöhen.
  • Erstellen Sie entsprechende Betriebsanweisungen.
  • Kennzeichnen Sie Bereiche, die von Trägern von Implantaten nicht betreten werden dürfen.
  • Unterweisen Sie Ihre Mitarbeiter und das Fremdpersonal.
  • Informieren Sie alle Besucher, die Ihr Firmengelände betreten.