Schimmelpilze am Arbeitsplatz – was tun?

Schimmelpilze können eine Reihe von schwerwiegenden Erkrankungen hervorrufen. Einerseits entstehen Schimmelpilze vielfach unbeabsichtigt, jedoch gibt es eine Reihe von Betrieben, in denen Schimmelpilze für die Herstellung von Produkten verwendet werden. Was Sie gegen die Belastung durch Schimmelpilze am Arbeitsplatz tun können, erfahren Sie hier.

Schimmelpilze können beim Menschen schwerwiegende Allergien, Vergiftungen, Asthma Bronchiale und schwere Infektionen hervorrufen. Wenn mit Schimmelpilzen in der Produktion gearbeitet wird, fallen diese unter die Rubrik der biologischen Arbeitsstoffe.

Bewusst werden sie bei der Herstellung von Lebensmitteln, in der Pharmaindustrie und in Labors eingesetzt. Denken Sie zum Beispiel an den Edelschimmelkäse, Salamiwurst und an die Herstellung von Penizillin.

Schimmelpilze können aber auch unbeabsichtigt auftreten. Am meisten treten Schimmelpilze in der Salamiproduktion, der Landwirtschaft  der Abfallwirtschaft, sowie bei Althaussanierung  auf. Außerdem sind sie auch sehr verbreitet bei der Holzverarbeitung, in Museen, Archiven, Kellern, in Kühlschmierstoffen und Produktionsstätten.

Welche Grenzwerte gelten für Schimmelpilze?

Grundlage für die Erfassung von Schimmelpilzbelastungen und die dazu gehörigen Grenzwerte ist die sogenannte koloniebildende Einheit (KBE). Als koloniebildende Einheit bezeichnet man ein oder mehrere vermehrungsfähige Mikroorganismen, die bei der Kultivierung zur Bildung einer einzelnen Kolonie führen.

Die maximale Arbeitsplatzbelastung ist bei Schimmelsporen gesetzlich mit Zehntausend KBE pro Kubikmeter Luft festgelegt.

Welche Maßnahmen Sie gegen Schimmelpile treffen können

Schimmelpilze in Pharma- und Lebensmittelproduktion

In Bereichen, in denen Schimmelpilze für Produktionszwecke verarbeitet werden, müssen wirkungsvolle Absauganlagen installiert werden, die die Emissionen durch Schimmelsporen möglichst direkt an der Entstehungsstelle erfassen, absaugen und filtern. Außerdem müssen hohe Hygienevorschriften eingehalten und der Arbeitsplatz stets sauber gehalten werden. Der Arbeitsplatz ist regelmäßig mit entsprechenden Desinfektionsmitteln zu reinigen.

Schimmelpilze in Wohngebäuden und Althaussanierung

Hier muss das Schimmel haltige Wandmaterial mit einer Wandfräse oder Putzfräse mit integrierter Absaugung abgetragen werden. Als Absauganlage eignet sich am besten die sogenannte Punktabsauganlage. Leistungsfähige Spezialstaubsauger scheiden das Schimmel haltige Material ab und filtern die Luft mit sogenannten HEPA H13- Mikrofiltern.

Danach müssen die Wände getrocknet, mit Desinfektionsmittel behandelt und anschließend wieder neu verputzt oder gemauert werden.

Während des Sanierungsvorganges sind leistungsfähige Luftreiniger sinnvoll, die die staubhaltige Luft und die Schimmelsporen aus der Luft im Umwälzverfahren herausfiltern.

Schimmelpilze in der Abfallbehandlung

Auf Mülldeponien und in der Abfallbehandlung entstehen Schimmelpilze bei der Zersetzung von organischen Stoffen. Denken Sie nur an Ihren Hausmüll. Oft sind Abfallbehandlungsanlagen sehr weitläufig. Hier helfen nur die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) und regelmäßige Desinfektion.

Weitaus zielgerichteter können Sie Schimmelpilze an Müllsortieranlagen zu Leibe rücken. Hier ist es sehr gut möglich, an Förderbändern, Übergabestellen und Handsortierplätzen die Emissionen mit einer geeigneten Absauganlage, Punktabsauganlage oder Spezialstaubsauger direkt abzusaugen.

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