FSME: Wie wichtig ist Zeckenschutzimpfung bei Waldarbeit?

Zecken sind kleine Ungeheuer, die dem Menschen richtig Probleme bereiten können. Krankheiten wie FSME oder Borreliose klingen gefährlich und man wird überall davor gewarnt. Besonders Personen, die sich beruflich im Wald und auf der Wiese aufhalten, sind davon betroffen. Was Sie wirklich dabei beachten müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Zecken sind in unseren Wäldern und Wiesen weit verbreitet. In besonders warmen Gegenden und Niederungen  in Deutschland, Österreich und der Schweiz tragen Zecken gewisse Krankheiten wie Borreliose oder FSME mit sich. Hier sind Waldarbeiter oder Personen, die sich beruflich viel im Freien aufhalten müssen, sehr gefährdet.

Ist FSME gefährlich?

In den Medien und von den Pharmakonzernen wird die FSME-Impfung besonders propagiert. FSME ist eine Virusinfektion und ist die Abkürzung für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Diese kann zu einer Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und des Zentralnervensystems führen. Die Symptome sind einer Grippe ähnlich. Das sind vor allem Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und ein steifer Nacken.

Obwohl es gegen eine ausgebrochene FSME keine spezifische Heilbehandlung gibt, kann diese Erkrankung bei Aufnahme im Krankenhaus vollkommen ausheilen, indem man die Symptome so gut wie möglich lindert.  Sie kann aber in bestimmten Fällen auch zu Dauerschäden, Behinderungen oder sogar bis zum Tod führen.

Vorbeugen können Sie FSME nur mit einer Zeckenschutzimpfung.

Die Borreliose ist am weitesten verbreitet

In der Öffentlichkeit ganz unter den Tisch gefallen ist die sogenannte Borreliose. Die durch Zecken übertragene Borreliose ist im Gegensatz zu FSME eine bakterielle Infektion. Diese Bakterien breiten sich über den Blutkreislauf im gesamten Körper aus und können dabei nachhaltig das Gewebe und Ihre Organe schädigen.

Bei mehr als die Hälfte der Fälle von Borreliose erscheint rund um den Zeckeneinstich ein roter Fleck auf der Haut, der größer wird. Man spricht von einer sogenannten Wanderröte. Bei vielen Menschen zeigt sich auch mitten in der Hautrötung ein weißer Ring. Das ist ein sehr sicheres Anzeichen für eine Borreliose-Erkrankung.

Die Therapie besteht aus der Einnahme von Antibiotika und muss man so früh wie möglich beginnen, damit diese Erkrankung wieder vollständig geheilt werden kann. Als Spätfolgen können Lähmungen und chronische Entzündungen der Gelenke auftreten. Leider gibt es gegen Borreliose keine Schutzimpfung. Die Zeckenschutzimpfung gegen FSME schützt nicht gegen Borreliose.

Der Grund, warum Borreliose bei Zecken eher unbekannt ist, liegt darin, dass diese Erkrankung im Gegensatz zu FSME nicht meldepflichtig ist.

Wie schützen Sie sich bei Waldarbeit?

Der Schutz von beschäftigten Personen bei Waldarbeit wird in der Richtlinie BRG/GUV-R 2114 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung DGUV geregelt.

Besonders deshalb, weil die FSME-Impfung nicht gegen Borreliose hilft, empfehlen wir bei Zecken folgende zusätzliche Zeckenschutzmaßnahmen:

  • Tragen Sie geschlossene Arbeitskleidung mit langen Hosen und langen Ärmeln. Die Hosen sollen bündig und dicht mit Ihren Arbeitsschuhen abschließen. Auch die Ärmel sollen dicht mit Ihren Arbeitshandschuhen abschließen.
  • Benutzen Sie zusätzlich ein dermatologisch getestetes Anti-Zecken-Spray.
  • Lassen Sie sich vorbeugend gegen FSME impfen und informieren Sie sich vorher genau darüber. Lesen Sie den Beipacktext genau durch. Vor unnötiger erneuter Impfung lassen Sie den noch bestehenden Impfschutzanteil (Tither) prüfen. Meist hält er viele Jahre länger an, als auf dem Beipacktext steht.
  • Tragen Sie, wenn möglich, helle Kleidung, damit Sie die Zecken leichter erkennen können, wenn Sie befallen worden sind.
  • Vermeiden Sie den Aufenthalt im hohen Gras oder im Unterholz. Diese Bereiche sind besonders von Zecken befallen.
  • Untersuchen Sie nach jedem Aufenthalt im Freien Ihren ganzen Körper besonders gründlich nach Zecken und entfernen Sie diese.
  • Die Zecken können Sie am besten mit einer Zeckenzange, Zeckenkarte oder Zeckenpinzette entfernen.

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