7 Werkzeuge für gutes Zeitmanagement

Ob Multimillionär oder Arbeitsloser, ob Hausfrau oder Vorstandsvorsitzender - eines ist für uns alle gleich: Wir alle haben jeden Tag erneut frische 24 Stunden zur Verfügung. Und die Freiheit zu bestimmen, was damit geschieht.

Sicher, die eine oder andere Vorgabe gibt es vordergründig: Ihre Kinder sollen pünktlich in der Schule sein, der Arzt wartet ungern auf Sie als Patient, die kranke Tante braucht ihre Medikamente zu einem festen Termin.

Doch mal ganz ehrlich: Letztendlich könnten Sie auch anders entscheiden und aus diesem Hamsterrad ausbrechen. Es ist alleine Ihre Entscheidung, auszusteigen. Genauso, wie es Ihre Entscheidung ist, alle diese „Pflichten“ auch weiterhin zuverlässig zu erledigen. Das hat damit zu tun, dass man immer dann etwas tut, wenn einem das Ergebnis gut tut. Wenn das „Tun“ einem etwas bringt. Man geht zur Arbeit und hält manchmal komische Kollegen, Kunden und Chef aus, weil man damit Geld verdient. Man besucht seine Eltern, weil es das Gewissen beruhigt oder weil man die Zeit mit ihnen genießt. Man übernimmt neue Projekte,- weil man sich „gebraucht“ fühlt. Aber es bleibt eine freie Entscheidung.

Wenn man ein für sich persönlich bedeutendes Ziel verfolgt, erträgt man eine Menge auf dem Weg dorthin. Beispielsweise im Sport. Wohl kein Marathonläufer hat jeden Tag – bei Wind und Wetter – Spaß an einem Trainingsprogramm. Und dennoch erledigt er es mit Fleiß und Disziplin. Weil er den nächsten Marathon im Blick hat und das damit verbundene Gefühl des Stolzes und der Erleichterung, wenn die Ziellinie erreicht und passiert wird. Für dieses Gefühl opfert er Monate vorher viel Schweiß, manchmal Blut und auch schon mal Tränen. Genau wie eine Mutter bei der Geburt. Neun Monate aller möglichen körperlichen und seelischen Veränderungen liegen hinter ihr. Und kaum ist die schmerzensreiche Geburt vorbei – schwupps, sind alle Strapazen und Schmerzen vergessen. Pures Glück durchflutet sie.

Man sieht also: Mit dem richtigen Ziel ist alles leichter. Zeit nun also, die eigenen Ziele mal aufzuschreiben und zu hinterfragen. Ja, dies ist eine Aufforderung an Sie, genau dies auch zu tun. Denn schriftliche Ziele wirken nachhaltiger. Nehmen Sie sich jetzt also 20 Minuten Zeit für sich.

20 Minuten später. Jetzt haben Sie Klarheit über erste Ziele, die Sie erreichen wollen. Nun erfahren Sie, welche Werkzeuge Sie auf Ihrem Weg zu diesen Zielen unterstützen.

Werkzeug 1: Klarheit schaffen über eigene Ziele!

Wichtiges gerät in Vergessenheit, weil sich – vermeintlich – Dringliches vordrängelt! Sie alleine entscheiden, was für SIE wichtig ist. Lassen Sie sich nicht von anderen Menschen und deren dringlichen Anliegen von Ihren Zielen abbringen.

Werkzeug 2: Bonuszeit einplanen!

Wer von den 24 Stunden 8 schläft, dem bleiben 16. Davon ziehen wir eine für Körperhygiene ab und zwei für Nahrungsbeschaffung und -aufnahme. Es bleiben 13. Okay. 30 Minuten Sport und 30 Minuten Gespräch mit Partner und Kindern täglich sollten schon drin sein und eine Stunde Arbeitsweg will auch berücksichtigt werden. Wer diese jetzt verbleibenden elf Stunden nun komplett durchtaktet, der gerät spätestens dann unter Zugzwang, wenn ein unerwarteter Anruf kommt, der mehr als eine Minute beansprucht. Lassen Sie daher jeden Tag mindesten 1,5 Stunden vollkommen Ungeplantes. Über den Tag verteilt sind das Ihre Pufferzeiten, um Stress zu vermeiden.

Werkzeug 3: Visualisieren Sie!

Unser Kopf kann Bilder besser verarbeiten, als Texte. Deswegen hat das Nachrichtenmagazin „Focus“ auch mehr Erfolg als der journalistisch weit besser recherchierte „Spiegel“. Schaffen Sie Ihrem Kopf Bilder, um anstehende Aufgaben zu verarbeiten. Sie dürfen Ihre To-do-Liste mit kleinen Kritzeleien versehen, beim Telefonieren malen und das FlipChart oder einen Block aktiv benutzen. Denn so verbinden Sie Ihre beiden Gehirnhälften in optimaler Weise und Ihr Kopf sortiert die anstehenden „to do´s“ schon mal für Sie vor. Dabei kommt es nicht auf die Qualität Ihrer Zeichnung an, sondern auf die Kraft des darin steckenden Gedankens.

Werkzeug 4: Vertrauen zu Mitmenschen beweisen!

Niemand kann alles so gut, wie Sie. Kennen Sie dieses Gefühl? Erledigen Sie Dinge selbst, die für Ihre persönlichen Ziele von Bedeutung sind. Doch delegieren Sie so viel von den anderen Aufgaben wie möglich. Denn auch wenn Sie es meinen, es besser zu können, so können Sie eben nicht alles alleine schaffen. Und Delegation hat auch etwas mit Vertrauen zu anderen – und in der Folge mit deren Arbeitsmotivation – zu tun. Ihr Team wird immer nur so gut sein, wie Sie es zulassen – und das gilt auch für Ihr Familien-Team.

Werkzeug 5: Effizienz bedeutet, die RICHTIGEN Dinge zu tun!

Kennen Sie die wirklich langfristigen Ziele in Ihrem Leben? Prima – denn dann ist Ihnen auch bewusst, was Sie tun müssen, um diese zu erreichen. Sie werden automatisch die richtigen Prioritäten setzen, wenn Entscheidungen anstehen. Denn die Dinge haben Priorität, die Sie Ihren Zielen näher bringen. Alles andere? Kann warten!

Und wenn Sie Ihre Langfrist-Ziele noch nicht kennen, dann wird es jetzt dringend Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Stellen Sie sich einfach vor, Sie wären heute am Tag Ihres Renteneintritts und feiern mit Freunden ein fröhliches Fest. Was soll in den Reden, die Ihre Lieben zu Ihren Ehren halten, über Sie gesagt werden?

Werkzeug 6: Zeitgewinn durch „Nein“

Menschen, die gerne von anderen gebraucht werden möchten, lassen sich gerne vor fremde Karren spannen. Und da gibt es ungemein geschickte Menschen in Ihrem Umfeld. Der eine sagt: „Du kannst doch so gut backen – könntest Du mal eben…“ – und man fühlt sich geschmeichelt. Weil der Kuchen besonders geschätzt wird. Also baut man in seinem eh schon engen Zeitplan flugs noch eine Kuchenback-Session ein. Oder der Kollege, der an das schlechte Gewissen appelliert: „Du weißt doch, dass meine Mutter krank zu Hause auf mich wartet. Bringst Du eben noch die Post weg?“. Öffnen Sie Ihren Detektor für das „ausgenutzt werden“ und lernen Sie, das Wort „Nein“ klar und ohne weitere Rechtfertigung auszusprechen. Punkt.

Werkzeug 7: Entsorgen Sie Ihre Ur-Ängste

Jeder hat Ur-Ängste in sich. Alle sind vor allem drei Stück gemeint: Angst vor Misserfolg, soziale Ausgrenzung und Überanstrengung.  Dem möchte entgegen gesetzt werden, dass Misserfolg – also negative Kritik – für dasTun nichts anderes ist, als ein „Feedback“. Also die Chance, aus der Situation fürs nächste Mal zu lernen. Was die „soziale Ausgrenzung“ angeht, so ist es heute eher das Gefühl „von allen und jedem gemocht werden wollen“. Das ist weder möglich, noch sinnvoll. Im Gegenteil. Menschen, die Ecken und Kanten haben, sind echte Persönlichkeiten – und werden meist mehr geschätzt, als die aalglatten und angepassten Menschen. Und das mit der Überanstrengung hatten wir eben schon in der Einleitung. Denn wer sein Ziel kennt, der sucht den Weg dorthin. Im Falle eines Marathonläufers ist Anstrengung – auch gelegentliche Überanstrengung – Teil des Weges. Und löst bei Zielerreichung ein umso höheres Glücksgefühl aus.

Werfen Sie also Ihre Ur-Ängste über Bord und setzen Sie sich Ziele, die für Sie ganz persönlich wichtig sind. Denn nur wer sein Ziel kennt, kann den Weg dorthin finden und gehen. Angenehmer Nebeneffekt: Sie beugen einem möglichen Burn-out vor. Denn Sie bestimmen selbst, wo es lang geht – anstatt sich von anderen den Weg weisen zu lassen.

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