Stress am Arbeitsplatz: Die ergonomische Perspektive

Stress am Arbeitsplatz - ein verbreitetes Problem. Die Betrachtung der Einflussgrößen am Arbeitsplatz auf das Stresserleben nennen wir ergonomische Perspektive. Wussten Sie, dass es sogar eine DIN Norm (DIN 10075) gibt, die beschreibt, welche dieser Faktoren zu erfassen sind?

Es gibt 2 Ansätze, Stress am Arbeitsplatz zu erfassen.

  • ergonomisch (arbeitsplatzbezogen; siehe auch DIN 10075)
  • Aktivierung (individuell)

Auf die konkreten Methoden der Stress-Erfassung wird in einem späteren Artikel eingegangen. Jetzt geht es erst einmal darum die wichtigsten Einflussfaktoren am Arbeitsplatz zu sehen.

Ergonomische Perspektive betrachtet die Arbeitsbedingungen. Das Ziel dieses Ansatzes ist die Erfassung objektiver Bedingungen, die unabhängig von individuellen Besonderheiten psychische Belastungen bzw. Fehlbelastungen nach sich ziehen.

Die Ergonomische Perspektive beschreibt also nicht, wie diese Belastungen einzelne Personen beansprucht. Sie berücksichtigt nur externale Einflüsse und Ressourcen.

Diese Perspektive hat den Vorteil, dass man auf dieser Grundlage Arbeitsplätze unabhängig von Personen beurteilen kann. Sie hat den Nachteil, dass individuelle Faktoren unberücksichtigt bleiben, wie z. B. die Passung individueller Kompetenzen und Arbeitsaufgabe.

Auch unterschiedliche Erfahrungen und Attributionsstile können neben anderen Faktoren das Stresserleben und die damit verbundene psychische und physische Aktivierung stark beeinflussen.

Was wird nach der DIN Norm genau erfasst?
Einflüsse der Arbeitsumgebung, die erfasst werden sind:

  1. Aufgabe
  2. Arbeitsmittel
  3. Physische Arbeitsumgebung
  4. Soziale Arbeitsumgebung

Die Summe dieser Einflüsse ergeben die sog. "Psychische Belastung". Wichtig zu wissen ist, dass die Norm den Begriff Belastung neutral versteht. Ob eine Belastung positiv oder negativ ist hängt von die individuellen Voraussetzungen der Menschen ab, die mit dieser Belastung konfrontiert sind.

Der nächste Artikel in dieser Reihe beschreibt, wann Aufgaben, Arbeitsmittel, physische und soziale Arbeitsbedingungen stress-kritisch werden (können).