Doch vor der Einkaufsgemeinschaft stehen zunächst einmal ein paar Hürden: Wer kommt in Frage? Wem kann ich trauen? Wie weit soll die Zusammenarbeit reichen?
Beachten Sie aber auch die grundlegenden Bedingungen einer solchen Einkaufsgemeinschaft. Es sollte schriftlich fixiert sein, welche Dienstleistungen die Kooperationspartner in der Einkaufskette übernehmen und zu welchen Konditionen. Im Zweifelsfall sollte hier immer die Hilfe eines Rechtsbeistands gesucht werden!
Fragen Sie bei Ihrem zuständigen Fachverband nach, ob es eine Liste von bereits bestehenden Einkaufsverbänden gibt. Im Bereich Textilien gibt es beispielsweise eine Vielzahl davon (Südbund, Ambra, Coratex). Für die Verbandssuche im Internet eignet sich die Seite des Deutschen Verbände Forums unter www.verbaende.com.
Rechtskenntnisse sind unabdingbar
Jeder Profi-Verkäufer muss sich im beruflichen Alltag auch mit vielen Rechtsfragen beschäftigen. Häufig bleibt jedoch das Recht beim Einkauf von Waren oder bei wasserdichten Formulierungen von Verträgen (auch bei einer Einkaufsgemeinschaft) ein Buch mit sieben Siegeln. Heute sind diese Rechtskenntnisse genauso entscheidend und unverzichtbar wie der Erfolg im Verkauf.
Die negativen Auswirkungen auf Ihren gewerblichen Handel sind bei rechtlichen Problemen nicht zu unterschätzen. Dies kann mit Verträgen zum beidseitigen Nutzen abgesichert werden. Darüber hinaus verschaffen gesicherte Rechtskenntnisse dem Einkäufer einen deutlichen Vorsprung in der Argumentation gegenüber Herstellern, Verkäufern und Produzenten.
Checkliste Einkaufsgemeinschaft
Was Sie vor einer Einkaufsgemeinschaft abklären und checken sollten:
- Haben
Sie als Powerseller Produkte, die für eine Einkaufsgemeinschaft in
Frage kommen (Zum Beispiel DVDs, Spielwaren, Merchandising-Produkte
oder Massenartikel etc.) - Wissen Sie, wie viel Geld Sie bei Ihren jährlichen Einkaufskosten sparen würden, wenn diese um ein oder zwei Prozent sinken?
- Können Sie keinem bestehenden Einkaufsverband beitreten? (Fragen Sie zum Beispiel im Business-Forum bei eBay nach.)
- Sind Sie sich der rechtlichen Voraussetzungen für eine Einkaufsgemeinschaft bewusst? (Vertragsformulierung, Bindung, Haftung)
- Haben
Sie schon konkrete Vorstellungen vom Vertrag, der die Zusammenarbeit
regeln soll? (Einzelne Paragrafen, wichtige Kernpunkte) - Wissen Sie, welche Einkaufsaufgaben gemeinschaftlich abgewickelt werden sollen? (Bestellung, Import, Zahlung von Zöllen etc.)
- Haben Sie sich schon nach Einkaufspartnern erkundigt? (Zum Beispiel bei einem der Fachverbände)
- Liegen
schon Argumente für die ersten Kontaktgespräche mit potenziellen
Einkaufspartnern vor? (Synergien, Umsatzsteigerung, Einkaufsskonto) - Haben
Sie schon konkrete Ziele für Ihre Einkaufsgemeinschaft aufgestellt?
(Zum Beispiel niedrigere Einkaufskosten um einen bestimmten Prozentsatz)