Wie Männer mit der Rangordnung im Büro umgehen

Viele Frauen im Büro und vor allem Sekretärinnen ärgern sich, dass sie anscheinend nicht ernst genommen werden. Oft fällt es ihnen schwer, sich Gehör zu verschaffen, obwohl ihr Beitrag in der Sache richtig ist. Kurzum: die meisten Frauen verstehen die "Jungsspiele" im Büro nicht. Dabei entgeht Ihnen eine Menge und spannend ist es auch!

Kennen Sie das? Sie sind als Sekretärin oder Assistentin kompetent und engagiert. Sie arbeiten gern für und mit Ihrem Chef oder Ihrer Chefin. Ihr Job bringt es mit sich, dass Sie oft mit weiteren Führungskräften der verschiedenen Ebenen zu tun haben. Doch oftmals haben Sie das Gefühl, dass Sie als Frau die Spielregeln der Männerwelt nicht bemerken und / oder nicht richtig deuten. Oder wussten Sie, dass Männer nach Hierarchieregeln spielen, beispielsweise „Oben sticht Unten“? Oder dass Männer direkt anerkennen, wer der Chef ist? Und sie passen sich der Situation ziemlich problemlos an.

Während Frauen noch rätseln, spielen Männer locker ihre „Spiele“

Für viele Frauen ist die Hierarchie in einer Gruppe Gleichwertiger ein Rätsel. Und sie haben meist auch kein Gefühl, welchen Hierarchieplatz sie selbst einnehmen. Unabhängig davon, ob Sie als Frau diese „Jungsspiele“ mitspielen wollen: Sie sollten sie zumindest kennen. Überlegen Sie beim Lesen, ob Sie mit meinen Hinweisen erlebte Situationen besser verstehen als vorher.

Männer kennen die Rangfolge

Männer grenzen klar ab. Sie kategorisieren andere dabei ganz automatisch nach oben und unten. Sie wissen sehr schnell und jederzeit, wer die Nummer eins ist, wer die zwei und wer nur die Nummer drei ist. Während Männer dies automatisch machen, ist Frauen nicht einmal bewusst, dass dieses „Spiel“ läuft. Sie wissen auch nicht, dass Sie selbst auch eine „Nummer“ = Rang haben. Und sie wissen noch viel weniger, welcher Rang das sein könnte.

Auch wenn Frauen dies eher negativ bewerten, was Männer da für unnötige „Spielchen spielen“, für Männer bringt dieses Checken eine klare Ordnung. Zudem hat es unmittelbare Auswirkungen auf die Kommunikation: Was die Nummer eins sagt, muss getan werden. Was die Nummer drei sagt, ist bedeutungslos. Und es bestimmt die Strategie von Männern. Denn wenn diese etwas erreichen wollen, gehen sie gleich zur Nummer eins.

Männer würden die Sekretärin am liebsten übergehen

Männer wollen zur Nummer 1. Deswegen, liebe Sekretärinnen, nehmen Sie es nicht persönlich, dass ein Mitarbeiter an Ihnen vorbei zum „Big Boss“ will. Denn die Rangordnung des Angesprochenen ist wichtiger als der Inhalt des Gesagten. Selbst wenn Sie wissen, dass Sie die Information genauso gut oder besser als der Chef oder die Chefin geben können – wenn Ihr Vorgesetzter das Gleiche sagt, hat es mehr Gewicht.

Das ist für Frauen oft unverständlich, da sie eher aufgabenorientiert denken. Es erklärt aber, weshalb Männer nicht mit der Sekretärin, sondern mit dem Chef oder der Chefin sprechen wollen. Oder weshalb sie keine oder nur schwer Anweisungen von Sekretärinnen entgegennehmen. Da hilft nur eins: Ihr Chef oder Ihre Chefin muss Ihnen den eigenen Rang „leihen“, indem er Sie offiziell als „sein“ Sprachrohr einführt. Und auch Sie sollten bei Bedarf klar kommunizieren: „Lieber Kollege, diese Anweisung kommt direkt vom Chef!“

Jetzt sind Sie dran – Männer denken oft anders

Wenn Sie noch mehr zu diesen spannenden Beziehungs- und Kommunikationsformen wissen wollen, lesen Sie auch meinen Artikel „Durchschauen Sie als Frau die Rangordnung im Büro?“ Und ansonsten: Welche Erkenntnis nehmen Sie aus diesem Artikel mit? Und was ist Ihr persönliches Fazit daraus? Was möchten Sie gegebenenfalls in Zukunft anders machen als bisher?

Gutes Gelingen! Ihre Wera Nägler, Expertin für Büroorganisation

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