Ständige Erreichbarkeit: Ich bin dann mal „offline“

Die "schönste Zeit des Jahres" liegt vor Ihnen und Sie haben nichts Besseres zu tun, als sich zu verpflichten, auch im Urlaub ansprechbar zu sein? Arbeitgeber und Kollegen kultivieren zunehmend den Status "on" auch im Urlaub. Da fällt es Einzelnen oft schwer, sich diesem Druck zu entziehen. Argumente und Formulierungen für ein "Ich-bin-dann-mal-weg-und-nicht-erreichbar" finden Sie in diesem Artikel.

Kennen Sie das? Die ständige Erreichbarkeit sorgt schon im Berufsalltag für genug Stress und Überlastung. Doch im Urlaub sollten Sie auf jeden Fall fest auf der Erreichbarkeitsbremse stehen. Denn der Urlaub dient Ihrer persönlichen Erholung. Nur so können Sie die erforderlichen Leistungen erbringen und produktiv arbeiten. Das lässt sich nicht vereinbaren mit Telefonanrufen und E-Mails checken im Urlaub. Deshalb verabschieden Sie sich vom Prinzip „ich bin on“ und wechseln Sie zum Status „offline“.

Chef, ich bin nicht erreichbar

Manche Chefs und Kollegen sind mittlerweile der Meinung, dass eine Erreichbarkeit auch im Urlaub möglich sein sollte. Doch machen Sie sich klar, dass Ihr Erholungswert rapide sinkt, wenn Sie sich bereit erklären, für Fragen erreichbar zu sein. Oder gar einmal täglich E-Mails abrufen zusagen. Sie kommen dadurch in eine Art Bereitschaftsdienst. Wirkliche Erholung ist damit nicht möglich. Zudem belasten Sie damit Ihre privaten Beziehungen.

Unterschätzen Sie auch nicht, wie schlecht man abschalten wird, wenn man aus der Ferne „mal eben und nebenbei“ die E-Mails betreut und mit liest. Bei dem Gedanken, sich aus den sozialen Netzwerken an den E-Mails für die Urlaubszeit ausklinken, bekommen Sie ein mulmiges Gefühl? Vielleicht gibt es da schon ein kleines Suchtverhalten? Dann wäre das ein zusätzlicher Grund wirklich „offline“ und „abstinent“ zu sein.

Übrigens, wussten Sie Folgendes? Untersuchungen haben gezeigt, dass Jugendliche nach einigen Stunden Handy-Abstinenz nachweisbar gestresst sind. Das geht sogar so weit, dass sie ihr Handy klingeln hören, obwohl es bekanntermaßen nicht in der Nähe ist. Soweit ist das bei Ihnen hoffentlich noch nicht, sonst ist ein „Handy-Fasten“ vielleicht jetzt genau das Richtige für Sie.

Bringen Sie neues Denken ins Team

Am besten ist es, dies im Team untereinander oder am besten mit dem Vorgesetzten offen zu besprechen. Denn oft entsteht eine gefährliche Sogwirkung durch einzelne Kollegen, denen es aus unterschiedlichen Gründen nichts ausmacht, dem Arbeitgeber auch im Urlaub zur Verfügung zu stehen. Doch durch dieses Verhalten entsteht ein Sog, dem sich die anderen oft schlecht entziehen können. Schnell sieht man sich dem Vorwurf ausgesetzt, nicht engagiert genug zu sein. Was natürlich, ganz deutlich gesagt, völliger Blödsinn ist.

Sagen Sie klar und deutlich: „Wenn ich im Urlaub erreichbar sein soll, geht dies nur zu Lasten meiner Erholung. Das zeigen alle Untersuchungen. Das heißt in der Konsequenz, dass ich hinterher nicht so erholt, produktiv und ausgeruht in die Arbeit einsteigen könnte, wie nach einer echten Erholung.“

Etablieren Sie den Gedanken, dass Sie mit diesem Verhalten weder das Unternehmen noch die Kollegen im Stich lassen.

Jetzt sind Sie dran – Urlaub pur

Urlaub dient der Erholung. Und die haben Sie sich verdient. Genießen Sie es, sich ganz auf sich selbst, Ihre Familie, Freunde zu konzentrieren. Freuen Sie sich auf das, was Sie sich vorgenommen haben. Wenn Sie richtig abschalten, werden Sie mit viel mehr Schwung und Motivation an Ihren Arbeitsplatz zurückkehren.

Gutes Gelingen!

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