Kritik vom Chef – Wie gehen Sie damit richtig um?

Kritik zu üben ist nach wie vor für viele ein schwieriges Thema. Kritik geben, aber erst mal gar nicht so schwer. Sein Gegenüber beleidigen oder demotivieren, ja gar zu verletzten, dass kann wohl jeder. Wer es nicht kann, sollte sich das TV Programm zur Hilfe nehmen. Sätze wie: "Du hast eine Ausstrahlung wie ein Kasten Knete." stehen hier mittlerweile an der Tagesordnung.

Das Kritik so natürlich nicht wirklich funktioniert, sollte hoffentlich allen bewusst sein. Aber wie macht man es dann richtig?

Gerade im Berufsleben und für Führungskräfte ist diese Frage besonders wichtig, schließlich will man seine Mitarbeiter nicht vollständig vergraulen, sondern auch nach dem Gespräch noch ein gutes Verhältnis wahren. Kritik vom Chef sollte also konstruktives Feedback bedeuten, denn wer Fehler macht, soll daraus lernen und nicht noch weiter verunsichert werden.

Das größte Problem besteht darin, dass richtige Kritikgespräche meist gar nicht stattfinden. Viele Vorgesetzte versäumen es ganz einfach, weil Sie zu viele andere Dinge im Kopf haben. Andere rauschen nur kurz vorbei und wollen Dampf ablassen. Dies führt schnell dazu, dass der Mitarbeiter wütend, traurig und noch verunsicherter zurückbleibt.

Viele wissen vielleicht auch gar nicht wirklich welchen Fehler sie gemacht haben. Genau dies sollte jedoch vermieden werden, denn wenn man jemanden kritisiert, geht es ja vor allem darum, ihm das Problem vor Augen zu führen, sich damit auseinanderzusetzen und dem gegenüber zu helfen es beim nächsten Mal besser zu machen.

Somit lautet Regel Nummer eins, das Gespräch möglichst unter vier Augen
zu führen. Wer sich der Kritik vom Chef stellen muss, tut dies ungern
vor der gesamten Belegschaft. Das Gespräch an sich bereitet einem meist
schon Sorge genug, wenn man jetzt auch noch vor den Kollegen
bloßgestellt wird, kann es nur noch schlimmer werden. Genauso unschön
sind die in Büros typischen "Glaskästen", denn wer sich von den Kollegen
beobachtet fühlt, sitzt mindestens genauso in der Falle.

Gute Vorbereitung ist wichtig

Wichtig ist eine gute Vorbereitung. Dies gilt für den Mitarbeiter und den Chef gleichermaßen. Als Führungskraft sollte man sich vorab Gedanken darüber machen, was genau schief läuft und wo die Fehler des Mitarbeiters liegen. Wer nur auf das schlechte Ergebnis schaut, aber nicht nachfragt wie es dazu gekommen ist, urteilt womöglich vollkommen falsch.

Und geben sie vorab auch dem Mitarbeiter die Möglichkeit sich vorzubereiten, indem Sie bei der Bitte zum Gespräch schon mal andeuten, auf welches Thema er sich "unter anderem" einstellen darf. Ein Gespräch, sowie Kritik vom Chef ist für jeden Mitarbeiter ohnehin unangenehm genug. Als Führungskraft sollten Sie in dieser Wunde nicht noch weiter herumbohren, sondern Unterstützung und Lösungen bieten.